Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 606
(PDF, 145 MB)
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in Wechselwirkung, wobei sie verfeinert und ihre Bewegungen beschleunigt
werden, um dann umgewandelt wieder aus dem betreffenden
Stoffaggregat auszutreten und in andern Regionen, wo sie neuerdings
Affinitäten finden, denselben Prozeß fortzusetzen. Um zu illustrieren:
Die Lichtstrahlen eines Bildes treffen die Netzhaut des Auges, versetzen
den Sehnervenäther in sympathisches Mitschwingen, was einen „Reiz44
konstituiert. Die Schwingungen pflanzen sich im Dunkeln bis zum Gehirn
fort, wo sie das entsprechende Nervenod in analoge Schwingungen
versetzen. Von einer „Empfindung" ist bis hierher noch keine
Rede, denn weder das Auge noch die Nervenfasern im Qehirn
„sehe n", sie v i b r i e r e n nur und versetzen ihrerseits das Sehorgan
des Astralkörpers in entsprechende Schwingungen, so daß wir
es immer noch ausschließlich mit „Reize n" zu tun haben. Erst wenn
die Schwingungen sich dem „M e n t a 1 k ö r p e r" (Manas) mitteilen
und den obersten Drilling der Psyche in Vibration versetzen, kommen
diese „Reize" dem „Ego" als „Empfindung" eines Bildes zum
„Bewußtsein"; denn erst die zum Bewußtsein gelangten,
wahrgenommenen „R e i z e" sind „Empfindunge n."

Im Gegensatz zu den vagen Beschreibungen und mehr oder
weniger nebelhaften Deutungen, welche uns moderne Wissenschaft
und Metaphysik im allgemeinen und die Erkenntniskritik im besondern
betreffs der verschiedenen Begriffe Reiz, Empfindung, Denken, Vorstellung
, Bewußtsein, Unterbewußtsein, Intelligenz etc. bieten und von
denen zumeist angenommen wird, daß ihnen gar keine Realität zukomme
, lassen sich diese Begriffe an der Hand unserer Ausführungen
scharf definieren und genau voneinander unterscheiden, und wir erkennen
sie sämtlich als Wirklichkeiten und letzten Endes als „Stoff
in Bewegung". Damit soll aber nicht gesagt sein, daß ein Mensch,
der viel denkt, viel geistiges Material hervorbringt und im sogenannten
„Unterbewußtsein" aufspeichert, sondern nur, daß er viel Astralmaterie
von außen her anzieht, durch seinen psychischen Organismus und sein
physisches Gehirn schwingen und mehr oder weniger umgewandelt
zum Bewußtsein dringen läßt. Denn so wie das Prisma die Regenbogenfarben
nicht erschafft, sondern nur den vorexistierenden Lichtäther
umwandelt, so werden auch Gedanken im Gehirn nicht erschaffen
, sondern nur die aus dem Astrallicht durch die Macht der
Vorstellung angezogenen gleichartigen Astralimpulse iwerden durch
die Psyche verwertet und umgewandelt je nach der Intelligenz des
betreffenden Individuums und — nach dem Gesetz des geringsten
Widerstandes — um so leichter und vollkommener, je häufiger dieselben
Gedanken bereits die Psyche beschäftigt haben.

Ebenso ist die Sache nicht so zu verstehen, daß die Psyche eines
Menschen, der intelligenter ist als ein anderer, notwendigerweise ein
größeres Quantum geistiger Einheiten oder Seelenrudimente enthalte,


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