Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 618
(PDF, 145 MB)
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weise „die naturwissenschaftliche Vorstellungsart an manchen Stellen
des Buchs so ausgesprochen, als ob sie durch Bekenner dieser Vorstellungsart
selbst zum Ausdruck käme.'4 Die Aufgabe, die sich der
Verfasser dieses Buchs gestellt hat, ist aber nicht die, eine Geschichte
der Philosophie zu schreiben, sondern die, „eine Darstellung des Ent-
wickelungsgangs der philosophischen Fragen4' zu liefern. Sein Ziel ist
nicht nur das, einen kurzen Abschnitt der Geschichte der philosophischen
Fragen zu geben, sondern über diese Fragen und ihre Lösungsversuche
selbst durch ihre geschichtliche Betrachtung zu sprechen.44

Über die Leitlinien der Darstellung gibt der Verfasser im 1. Abschnitt
des 1. Bandes folgenden Aufschluß:

„Es zeigt sich, daß der Entwickelungskampf des philosophischen
Menschheits-Strebens Epochen unterscheiden läßt, deren jede eine
Länge von sieben bis acht Jahrhunderten hat. In jeder dieser Epochen
waltet unter der Oberfläche der äußeren Geschichte ein anderer geistiger
Impuls, der gewissermaßen in die menschlichen Persönlichkeiten
einstrahlt und der mit seiner eigenen Fortentwickelung diejenige des
menschlichen Philosophierens bewirkt."

Der Verfasser unterscheidet in der Entwickelung des Gedankenlebens
vier Epochen: „In der ersten Epoche (beginnend im griechischen
Altertum mit Pherekydes von Syros und Thaies von
M i 1 e t) wirkt der Gedanke wie eine Wahrnehmung von außen. Er
stellt die erkennende Menschenseele auf sich selbst. In der zweiten
Epoche (beginnend in der Zeit der Entstehung des Christentums) hat
der Gedanke seine Kraft nach dieser Richtung erschöpft. Die Seele
erstarkt in dem Selbsterleben ihres Eigenwesens; der Gedanke lebt im

Wie aber kann dies Nachprüfen geschehen?

Man kann z. B. die „Geheimwissenschaft im Urnriß" von Dr. Steiner mit der
„Geheimwissenschaft" von IL P. Blavatsky vergleichen und wird dann
mancherlei Übereinstimmendes entdecken, neben mancherlei, in dem die beiden
Autoren weit von einander abweichen. Es ist dies natürlich eine recht mühsame
Arbeit. — Beide Werke sind schwerverständlich, beide Autoren müssen mit der
Schwierigkeit ringen, das übersinnlich Geschaute in den Begriffen unserer Sinneswelt
auszudrücken. Frau Blavatsky ermüdet ihre Leser zudem ganz besonders
dadurch, daß sie überall eine scharfe Polemik gegen die Naturwissenschaftler einstreut
. Man kann ferner hierzu „Die Geschichte von Atlantis" und „Das untergegangene
Lemurien" von W. Scott-EHiot zum Vergleich heranziehen und wird dabei
die Erfahrung machen, daß die Forschungs-Ergebnisse Dr. Steiners zeitlich sehr viel
weiter zurückgreifen als die des eben genannten Esoterikers.

Wie sieht es nun aber mit dem direkten Nachprüfen aus?

Solches Nachprüfen setzt hellseherische Fähigkeiten voraus, die in sich zu
entwickeln heutigentages nur äußerst wenig Menschen gelingen wird. Wir werden
am Schluß dieses Aufsatzes über die Entwicklung derartiger Fähigkeiten ein paar
Worte zu sagen haben. Hier nur soviel: Sehe jeder, wie er's treibe, und wenn
er es versucht, daß er sich nicht täusche. Denn die Gefahr der Selbsttäuschung
ist dabei außerordentlich groß. D.


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