Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 624
(PDF, 145 MB)
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leuchtet dann wie heller Mondschein auf dem Wege. Die arabischen
Frauen tragen den Mondstein als Schutz und Amulett in die Kleider
eingenäht. Der Mondstein bedeutet Maria, den Seelenfrieden, die
höchste Reinheit der Seele und des Körperlichen.

Nach einem alten Buche der Magie aus den Anonymen der königlichen
Bibliothek ersehen wir, daß man annahm, wer einen Mondstein
trug, sich durch diesen unsichtbar machen konnte, und zwar mittels
des Samens einer Sonnenblume, der als Kette aufgereiht um den Hals
getragen werden mußte. An diese Kette hatte man unter Segenssprüchen
den Mondstein anzuhängen.

Ob das Mittel probat gewesen ist? Heute wird es wohl zu hell
sein, um diese Prozedur mit Erfolg vorzunehmen.

Marbod nennt den Mondstein heilig, denn er reinigt und veredelt
die Gefühle der Menschen, die ihn tragen, besonders der im Zeichen
des Mondes Geborenen.

Er ist dem Mondplaneten zugesellt und wird durch Mondeinflüsse
stark beherrscht.

Basilius erklärt, daß vor dem sanften Leuchten eines Mondsteins
alle flüchtigen Irrgeister in ihre Urstoffe zurückweichen müssen. Steingeister
sind gehalten, dem Mondstein gegenüber nur gute Zwecke zu
fördern und ihren Besitzern treu und willig zu dienen.

Die edelsten und reinsten Mondsteine von besonderem Werte
kommen aus Ceylon, weswegen man ihnen vielfach den Namen Ceylon-
Opale beilegt.

In der Schweiz gefundene Mondsteine heißen Adularien, da man
sie vorzugsweise an der Adulaspitze des Sankt (jotthard findet. Auch
werden sie zuweilen hier mit den kleinen Gletschersteinen verwechselt,
die meist vom Gletscherwasser rund wie Perlen geschliffen sind und
vielfach zu Armspangen und Nadeln, seltener zu Ringen verarbeitet
werden.

Die sehr interessante Geschichte eines indischen Mondsteines,
der sich auf großen Umwegen wieder an seine ursprüngliche Stelle,
einen Buddhatempel, zurückgefunden hat, schildert Wilkie Collins
in seinem sehr interessanten Werke „Der Mondstein44, das sehr okkulten
Einschlag hat.

In einem indischen Tempel des heiligen Buddha wurde vor etwa
800 Jahren ein selten schöner Mondstein aufbewahrt und heilig gehalten
. Der Stein hatte jene funkelnden Goldtinten an sich, die den
Stein des Papstes Clemens auszeichnen. Er wurde dem Gotte gleich
verehrt, und die Brahmanen mußten den Eid ablegen, eher zu sterben,
als dieses Kleinod in andere Hände gelangen zu lassen.

Die ganze Priesterkaste schwor darauf, falls es einem Diebe gelingen
würde, sich den Stein anzueignen, sollten zwei von ihnen, und


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