Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 628
(PDF, 145 MB)
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Stücke, die aus ägyptischer und griechischer Epoche auf uns gekommen
sind, werden meist in Museen wie in Mumiengräbern aufbewahrt,
und nicht jeder kann sich ihres interessanten Anblickes erfreuen. Dies
sind eben nur sehr spärliche Reste aus einer Glanz- und Blütezeit der
Juwelenverarbeitung.

Die Renaissance, die wahrhaft verschwenderisch mit Edelsteinschmuck
umging, hat uns auch nur einige, ausschließlich in fürstlichem
und staatlichem Besitz befindliche Kleinodien erhalten, denn die einst
in reichem Privatbesitz befindlich gewesenen Edelsteine sind teils aus
Modelaune wieder und wieder umgefaßt oder spielerisch vertrödelt
worden.

Die zu Anfang des 18. Jahrhunderts auftretende Diamantenmode,
eine wahre Seuche, die vernichtend über alle andern farbigen Pretiosen
hereinbrach, verschlang dann noch in pietätloser Oier den letzten
Rest der schönen alten Steine wie Topase, Saphire, Smaragden, Rubine
etc. Man „gab sie anu, wie der Kunstausdruck hieß, und tauschte dafür
Diamanten oft von recht zweifelhafter Schönheit ein. Der Diamant ist
nun aber ein Stein, dem es nicht immer vergönnt ist, günstig für seinen
Träger zu wirken, denn kein Stein steht unter so starkem planetarischen
Einfluß wie gerade der Diamant.

Da ist es besser, wir erhalten unsere Steine, gleichviel ob viel
oder wenig hoch im Preise, und vor allem ist dem Hämatit große Beachtung
zu schenken.

Die Heimat des Blutsteines ist vorzugsweise die Insel Elba; außerdem
kommt er in Spalten und Klüften der Hochgebirge, aber auch an
andern Stellen vor. Kristalle des Blutsteins werden kaum geschliffen.

Er wird viel zu Siegelsteinen mit eingravierten Kameen benutzt.
Muggelige Steine, die als Schmuckgegenstände verarbeitet werden,
zeigen zuweilen faserige Struktur, meist haben sie dann einem dem
Sternsaphir ähnlichen hellen Lichtglanz.

Zuweilen gleichen runde, abgerollte Hämatite echten schwarzen
Perlen zum Verwechseln.

In den Ruinen von Babylon sind schon in allerfrühesten Zeiten
schöne zylindrische Gemmen aus Blutstein gefunden worden, die von
großer Kunst der Bearbeitung zeugen.

Aus dem Hämatit wird ein rotes Poliermittel gemacht, das unter
dem Namen „Englisch-Rot" bekannt ist.

Zakarija ibn Muhammed ebn Mehmed al Kazwini nennt den Stein
auch Sädanij, auch wohl Kupferbaum.

Es gibt männliche und weibliche Hämatite. Ersterer ist nützlich
für die Augen, schärft und stärkt die Sehkraft, bringt wilde Fleischwucherungen
zum Verschwinden; jener soll mit Eiweiß vermischt
Augengeschwüre heilen und wird gegen alle Arten Blutergüsse mit
Nutzen gebraucht.

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