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leichten Schlaf reagiert oder wird das den noch nicht ganz aufgerollten
Endfasern der Gehirnganglien entströmende Nervenod immer
noch einigermaßen beeinflußt, wodurch ein teilweises Zusammenschwingen
mit den Vibrationen des psychischen Sensoriums ermöglicht
wird. Einerseits werden somit noch verschwommen gewisse
Sensationen von der Außenwelt stammend auf das Bewußtsein der
Psyche übertragen, andererseits können die Vibrationen der träumenden
Psyche durch dieses leise Mitschwingen des Nervenods vermittelst
des Neuhirns nach dem Erwachen als Träume wieder in die
Erinnerung zurückgerufen werden. Die Gedanken, welche während
des Tages die wachende Psyche beschäftigten und das Qehirn in intensive
Schwingungen versetzten, vibrieren im Schlafe noch weiter und
setzen sich somit im Traume fort. Die Psyche des Mathematikers,
der sich über die Lösung eines schwierigen Problemes im wachen
Zustand vergeblich den Kopf zerbrach, zieht im Schlaf, wenn frei vom
Körper, viel leichter und genauer analoge Impulse aus dem Astrallicht
an, und der Mathematiker gelangt nicht selten auf diese Weise
plötzlich und ohne alle Schwierigkeit in einem „W ahrtraum" zur
richtigen Lösung. Wenn die Gedanken an einen in der Ferne weilenden
Freund die Psyche während des Tages intensiv beschäftigen, so
kommt dieselbe im Schlaf, wenn frei vom Körper, bei entsprechender
Sympathie in „Rapport" mit dem fernen Freund, und sieht, hört, fühlt
usw. alles wie der ferne Freund, gerade so wie der Hypnotisierte dem
Hypnotiseur gegenüber, indem sich die psychischen Schwingungen
der einen Seele direkt und ohne Vermittlung des Gehirns bloß vermittelst
des Astrallichts auf das psychische Sensorium der andern
Seele im Schlaf oder in cj,er Hypnose fortpflanzen. Beim Hypnotisierten
, dessen Gehirn gewöhnlich vollständig atrophiert ist, findet keine
Erinnerung statt. Beim leichten Schlaf wird sich aber das, was der
ferne Freund zur Zeit erlebt, als „Wahrtraum" in der Erinnerung
der sympathischen Seele offenbaren oder zurückrufen lassen. Auch
was der ferne Freund erst zu tun beabsichtigt oder gewisse Episoden
der Zukunft sind für die vom Körper losgelöste Psyche auf diese Weise
im Astrallicht als „Wahrträume" zu ersehen.
Im leichten Schlafe, so lange die Endfasern der Gehirnganglien
noch leicht mitschwingen, gelangen aber häufig auch noch verschwommen
Sensationen von der materiellen Welt zum Bewußtsein
der vom Körper losgetrennten Psyche, welche dann den Anstoß zu
Träumen geben oder dieselben beeinflussen mögen. Ein Kältegefühl,
wenn die Bettdecke vom Körper fällt, löst entsprechende Träume von
Eis und Schnee aus. Die Psyche zieht analoge Impulse aus dem
Astrallicht an von Gletschertouren, Schlittenpartien und durch Ideenassoziation
von Maskeraden, Tanz und Sang usw., und auf diese Weise
entsteht ein tolles, wirres Durcheinander, das unerklärlich ist, weil
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