Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 664
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
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der Kausalzusammenhang nicht offenbar wird zwischen dem „Kältegefühl44
und dem „Gesang und Tanz44. Der Wirrwarr wird
dann auch noch erhöht durch das fortwährende Abwechseln der
Phasen von leichtem und tiefem Schlaf miteinander, wodurch diese
Stadien ineinander verschmelzen, so daß die Erlebnisse im tiefen
Schlaf, wo die Psyche ausschließlich nur Astralimpulse erhält, die unendlich
viel rascher vibrieren als das Nervenod, unendlich viel rascher
aufeinanderfolgen als die Erlebnisse im leichten Schlaf oder im wachen
Zustand.

Dies versucht Du Prel mit einem „transzendentalen
Zeitmaß44 (S. 551 im Aprilheft des Zentralblatts) zu erklären. Mit
Schopenhauer glaubt er, ein eigenes „Traumorgan" annehmen
zu müssen und kommt zu dem Schluß, daß der Traum auf der Tätigkeit
anderer Qehirnschichten beruht als das Wachen (S. 549 Zentralblatt
). Diese erzwungenen Hypothesen fallen durch unsere obige
zwanglose Erklärung, bei welcher sich immer nur „die gleichen Kräfte
und die gleichen Beziehungen der Psyche zum Naturganzen44 zeigen
wie im wachen Leben (S. 550 Zentralblatt), vollständig weg. Ebenso
wird die Annahme einer Hyperästhesie oder einer außerordentlichen
Steigerung der Reizempfänglichkeit des physischen Organismus und
des Gehirns im Schlaf (Du Prel. S. 552 Z. f. O.) als irrig hinfällig.
Denn das gerade Gegenteil ist der Fall, und je tiefer der Schlaf, die
Hypnose, der Trance etc., desto schwieriger ist es, daß von außen
kommende Reize zum Bewußtsein der Psyche gelangen bis zur völligen
Unempfindlichkeit in kataleptischem Zustand. Dagegen steht
nichts mehr im Wege, daß die Psyche in den genannten Stadien, wo
sie jetzt ungehindert in direkte Wechselwirkung mit der Asträlebene
tritt und beispielsweise direkt ein astrales Bild des Nervensystems
und des ganzen Organismus erlangte, einerseits „Anhaltspunkte sowohl
für die Diagnose als für die Therapie44 bietet (S. 552), andererseits aber
Aufschlüsse über zukünftige Episoden und Ereignisse, welche bekanntlich
ihre Schatten im Astrallicht vorauswerfen, zu geben imstande ist.
Eine kritische Untersuchung ergibt nun, daß die menschliche Psyche
also, so lange sie an den physischen Körper gebunden ist, fortwährend
sich abwechselnd — oft mit der Schnelligkeit des elektrischen Wechselstroms
— auf und zwischen den beiden extremen Ebenen, der
materiellen Welt und der Astralwelt, bewegt, vom normalen Denken
im wachen Zustand bis zum tiefsten Schlaf oder dem Tod.

Zur Erläuterung und um das Verständnis dessen, was wir vorbringen
, zu erleichtern, bemerken wir, daß beispielsweise, wenn wir
einen Vorträg hören, zunächst hur die Gehörsnerven mit Ausschluß
aller andern Sinnesorgane mit der Psyche in intensiver Verbindung
stehen. Sobald die Worte als Schallempfindung zum Bewußtsein gelangt
sind, trennt sich die Psyche momentan vom physischen Körper


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