Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 666
(PDF, 145 MB)
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ziehen, welch letztere sich dann in der seelenlosen Aura des physischen
Körpers des Mediums ihrer natürlichen Bestimmung gemäß zu
einer Intelligenz von nur temporärem Bestand zusammengruppieren,
ähnlich wie dies der Fall ist bei der Bildung einer beständigen Psyche
in der seelenlosen Aura eines menschlichen Embryos, wie schon früher
beschrieben. Diese temporären Intelligenzen äußern sich alsdann
mehr oder weniger unabhängig und als selbständige Wesenheiten oder
durch den Organismus des Mediums, ähnlich wie dies auch beim
Normalmenschen im Traum während des natürlichen Schlafes vorkommt
, so daß sich jegliche besondere Hypothese zur Erklärung
solcher Phänomene erübrigt.

Ohne die großen Verdienste zu unterschätzen, welche Du Prel
der Wissenschaft und Metaphysik geleistet hat, und bei aller gebührenden
Würdigung des kritischen Akumens und der unwiderstehlichen
Logik, welche seine Werke auszeichnen, können wir doch nicht allen
seinen Erklärungsversuchen beistimmen, zumal er bisweilen sich
widersprechende Behauptungen aufstellt.

Schlaf, Somnambulismus, Trancezustand, Hypnose etc. sind nur
graduell verschiedene Bewußtseinsstadien; das Bewußtsein selbst, als
oberster Drilling der Psyche, ist nur Eines, wie es auch nur Eine
Psyche ist, die den physischen Körper zu ein und derselben Zeit belebt
und sich in ihm betätigt. Das „transzendentale Subjekt44, das
„transzendentale Bewußtsein" oder „Unterbewußtsein" ist immer nur
dieselbe Psyche im Stadium, in welchem sie (die Psyche) vom Körper
getrennt ist und nicht bewußt handeln kann. Es ist aber nicht die
„zweite Person unseres Ichs"; auch findet keine „dramatische Spaltung
des Ichs44 statt, da eine solche Spaltung eine physische Unmöglichkeit
ist. Das Ich mag sich, wie beschrieben, abwechslungsweise
auf zwei verschiedenen Ebenen bewegen, aber „spalte n" läßt es
sich nicht. Wo es sich namentlich um drei und vier verschiedene
Persönlichkeiten handelt, zeigt es sich hauptsächlich klar, daß wir es
mit verschiedenen transzendentalen Wesenheiten zu tun haben.

Ebenso ist die Hypothese falsch, daß alles, was die Psyche im
Traum bezw. im Trancestadium äußert, notwendigerweise nur solches
betreffen kann, was sie bereits im wachen Zustand irgendwie unterbewußt
erlebt oder gehört und wieder vergessen, aber in der Erinnerung
im Unterbewußtsein „aufgespeichert44 hatte, wie das bekannte
Beispiel von der Dienstmagd, welche die hebräische Rede ihres Dienstherrn
im Trancezustand wörtlich wiederholte. Im letzteren Falle zieht
die vom Körper getrennte Psyche Episoden, Handlungen und Gedanken
von Persönlichkeiten, zu denen sie Affinität hat und mit denen sie
deshalb im Trance in Rapport steht, aus dem Astrallicht an und gibt
so die hebräische Rede, welche den Rabbi, ihren Dienstherrn intensiv
beschäftigte, verbatim wieder. Dies ist nach unsern Ausführungen


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