Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 686
(PDF, 145 MB)
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Okkultistische Umschau.

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Eine merkwürdige Prophezeiung. Eine interessante „Ausgrabung" findet sich
in der neuesten Nummer der „Hilfe". In ihr wird an folgenden Bericht Piatos in
„Timaeus" (S. 24A—25D) und „Kritias" (S. HOC—121C) erinnert: „Es war einmal
in Europa ein ansehnliches Volk, das auf gesegnetem Boden in fleißiger Arbeit ein
wohlgeordnetes Gemeinwesen begründet hatte. Ackerbau und Gewerbe schufen
wachsenden Wohlstand. Künste und Wissenschaften gediehen zu herrlichster Blüte.
Die Lebensführung hielt die rechte Mitte .zwischen Prunk und unedler Ärmlichkeit.
Tüchtigkeit, Einsicht und Gerechtigkeit waren in schönem Bunde verknüpft. Die
kraftvollen und waffengeübten Männer übertrafen an Tapferkeit alle anderen und
wurden Führer und Beschützer schwächerer Stämme. Aber zufrieden mit den Erträgen
ihres Landes und ihrer Tätigkeit, begehrten sie nicht nach den Gütern der
Fremden und lebten in Frieden und Freundschaft mit den Nachbarn. Nun lag westlich
von diesem Lande draußen im Meere eine Insel, auf der ebenfalls ein mächtiger
Volksstamm wohnte. Sie hieß Atlantis und war fruchtbar und reich an Schätzen
des Bodens, namentlich an Erz, Viele Güter strömten auch von außen herzu, denn
die Insulaner gewannen vermöge ihrer Schiffsmacht bald die Herrschaft nicht nur
über die Nachbarinseln, sondern weithin an den Küsten Afrikas bis nach Ägypten.
So wurden sie unermeßlich reich, wie kein anderes Volk zuvor, und bauten hohe
Tempel und prächtige Schlösser, zahlreiche Häfen und geräumige Schiffswerften.
Solange sie nun Edelsinn und Tüchtigkeit höher achteten denn das viele Gold, waren
sie glücklich und angesehen. Als es ihnen aber zu wohl wurde und die Schwächen
der menschlichen Natur die Oberhand gewannen, da rissen Selbstsucht, Habgier und
Eroberungsdrang ein. Dem schärfer Sehenden wurden sie jetzt verächtlich, weil
sie das Schöne und Ehrenvolle um schnöden Geldgewinn preisgaben, den Toren aber
schienen sie gerade damals auf der Höhe ihres Glanzes und Glückes zu stehen. Da
beschloß Zeus, ihren Übermut zu strafen. In ihrer Verblendung ließen sie sich zu
einem Heereszuge gegen jenes friedliche Volk des Festlandes hinreißen. Und nun
bewährte sich der Unterschied zwischen wahrer und scheinbarer Tüchtigkeit. Denn
das Ostvolk zeigte sich auch ohne Hilfe der anderen in der äußersten Bedrängnis
so überlegen an Seelenstärke und in jeglicher Art von Kriegskunst, daß es über die
Gegner den völligen Sieg gewann. So schützte es zugleich die noch nicht Unterworfenen
vor der Knechtschaft und befreite die schon Geknechteten. Es war die
größte und schönste Heldentat, welche dies Volk vollbracht hat. Die Insel Atlantis
aber soll in einer furchtbaren Nacht mitsamt ihren Bewohnern ins Meer versunken
sein.". Plaio nennt diese Geschichte eine Sage aus längst vergangener Zeit. War
er nicht ein Seher?----

Soweit die „Hilfe".

Man sieht also, daß es wohl möglich ist, unzweifelhaft alte Dokumente lange
Zeit zu übersehen und sie dann bei Gelegenheit zu „entdecken". Kann dies schon
bei einem doch immerhin bekannten, vielgelesenen Klassiker geschehen, so braucht
man sich nicht zu wundern, wenn es einmal mit einem einzelnen, so gut wie unbekannten
Schriftstücke der Fall sein sollte. A. G.-W.

Kriegsprophezeiungen und kein Ende. Das „Neue Wiener Journal" brachte
am 16. 4. 1915 zwei Mitteilungen, die wir unsern Lesern nicht vorenthalten möchten,
nicht etwa, weil wir Wert auf ihren Inhalt legten, sondern weil sie recht treffend
darüber unterrichten, daß in den feindlichen Ländern dieselben Umtriebe wie bei


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