Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
9.1915/16
Seite: 98
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1915/0102
98

nicht irgendwie dagegen zu schützen wissen, Ihr Vermögen auf
jeden Fall verlieren werden, ob Sie nun den Auftrag ausführen
oder nicht. Das ist ein einfaches Rechenexempel. Überlegen
Sie einmal, welchen Zweck wohl die Gesellschaft verfolgt. Es ist
doch auffallend, daß alle Mitglieder sehr wohlhabende Leute sind bzw.
waren, als sie eintraten, denn andere kann ja der Graf nicht brauchen.
Was sollte nun wohl diese wohlhabenden Leute bewegen, in die Netze
des Grafen zu gehen, wenn es nicht Geiz und Geldgier ist? Ich vermute
und glaube mich darin nicht zu täuschen, daß fast alle Mitglieder
leidenschaftliche Schätzesammler sind wie auch Sie selber, also eine
Gesellschaft von Geizhälsen. Alle sind gefangen worden durch die
Aussichten auf unermeßliche Reichtümer. Aber wo kämen wohl diese
Reichtümer her, wenn sie nicht eben diesen Mitgliedern abgenommen
würden? Wenn nämlich jeder seinen Ersatzmann stellte und jeder
Ersatzmann wieder einen anderen, so käme es doch niemals zu einer
Einziehung eines Vermögens; denn jeder würde ja sein Vermögen dadurch
retten, daß er einen anderen vorschiebt, der an seiner Stelle
beraubt werden könnte. Ohne Zweifel aber ist die Beraubung
jedes einzelnen Mitgliedes der eigentliche Zweck
der Gesellschaft oder besser des Grafen; denn daß
dieser das beste Geschäft bei der Sache macht, unterliegt wohl keinem
Zweifel."

„Das ist zwar logisch", meinte Resa, „aber dennoch scheint
es mir praktisch unmöglich. Nehmen wir an, daß einem neuen Mit-
gliede sein Vermögen wirklich geraubt würde. Dann würde dieses
keinen Augenblick länger gemeinsame Sache mit vder Gesellschaft
machen; es würde sich an die Polizei wenden, und die Gesellschaft
wäre längst entdeckt und aufgeflogen, bevor sie auch nur zwei Mitglieder
haben könnte. Aber wir wissen doch, daß sie mehr als ein
Dutzend hat, und es scheint doch, als ob alle zusammenarbeiten. Folglich
müssen sie auch ein gemeinsames Interesse haben. Da nun, wie
Sie annehmen, jedem sein Vermögen geraubt wurde, so könnte sich
dieses gemeinsame Interesse nur gegen den Grafen richten; und all
ihr Trachten müßte darauf gerichtet sein, dem Grafen das Handwerk
zu legen. Dies aber ist durchaus nicht der Fall. Im Gegenteil arbeiten
sie alle einmütig mit dem Grafen zusammen, haben folglich gemeinsame
Sache mit ihm gemacht. Wie sollte das aber möglich sein,
nachdem er ihnen ihr Vermögen geraubt hätte bzw. rauben ließ?"

Während Resa diesen wohl begründeten Einwand machte, hatte
ich auf einem Stück Papier eine Skizze entworfen, welche die Organisation
dieser Gesellschaft veranschaulicht, wie ich sie mir inzwischen
zurechtgelegt hatte. Ich lasse sie hier folgen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1915/0102