Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
9.1915/16
Seite: 575
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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57S —

Kappstein. — Bd. 3: Emerson. Von Dr. Egon F r i d e 11. Verlag von
Robert Lutz, Stuttgart. Jeder Bd. brosch. 2,50 Mk., in Leinwd. geb. 3 Mk.

Diese Sammlung darf mit Freuden begrüßt werden. Wenn auch die einzelnen
Bände das Studium des Lebenswerkes üer betreffenden Mei schheitsführer nicht
ersetzen können — was übrigens auch gar nicht ihre Absicht ist —, so bilden sie
doch ein sehr geeignetes Mittel, zu solchem eindringenden Studium anzuregen und
anzuleiten. Sie haben sich zur Aufgabe gestellt, klare Bilder der einzelnen Persönlichkeiten
zu zeichnen, aber weniger inbezug auf ihre äußeren Lebensgeschicke,
sondern vielmehr inbezug auf ihr Denken und Schaffen. Und diese Aufgabe —
das sei gern gesagt — ist im ganzen glücklich gelöst. Schon der 1. Bd. zeigt
dies in einer die ganze, Sammlung gut empfehlenden Weise. Denn darin wird die
Herausgeberin, soweit dies auf dreieinhalbhundert Seiten im bequemen Taschenformat
möglich ist, dem ehrlichen Vorkämpfer für Freiheit im Denken und
Handeln vollauf gerecht; sie zeigt in wohlausgewählten Bruchstücken seiner
Schriften, daß Voltaire nicht nur ein zynischer Spötter, ein unbarmherziger. Verneiner
des als schlecht und die Entwicklung hemmend Erkannten, sondern auch ein tiefinnerlicher
, warmfühlender, sogar religiöser Mensch — trotz seines rücksichtslosen
Kampfes gegen die entartete Kirche — war. Leider ist es wegen des beschränkten
Raumes nicht möglich, im einzelnen auf die Bände einzugehen. Es wird sich aber
Gelegenheit bieten, noch darauf zurückzukommen. Diesmal möge eine warme
Empfehlung der Sammlung genügen, die in glücklicher Auswahl die wesentlichen
Ergebnisse der einzelnen Denker bietet. G.

Spekulation und Mystik in der Heilkunde. Ein Überblick über die leitenden
Ideen der Medizin im letzten Jahrhundert. Von Dr. F r i e d r. v. Müller.
München, J. Lindauer'sche Universitätsbuchhandlg. (SchÖpping). 1.60 Mk.

Es ist zunächst als ein hochanzuschlagendes Verdienst des Verfassers anzusehen
, daß er einen für Fachleute und Laien in gleicher Weise anziehenden Überblick
über die Entwicklung der Medizin im letzten Jahrhundert, vorzugsweise in
Bayern, gibt. Die Schrift bietet die wegen des Kriegsausbruches ungehaltene,
hier erweiterte Rektoratsrede und möchte namentlich den jürgeren Freunden und
Vertretern der Medizin im Spiegelbilde der Geschichte das Verständnis und das
Gewissen für das Wesentliche tyid Dauernde in ihrer Wissenschaft wecken, sie
mahnend warnen, nicht vergänglichen Theorien und Spekulationen nachzuhängen,
sondern die Aufmerksamkeit auf die Tatsachen und die Gesetze der Lebenserscheinungen
zu richten.

Diese Absicht ist löblich und ihre Verwirklichung wird auch von jedem verständigen
Okkultisten unterstützt. Im einzelnen aber können wir nicht mit dem
sonst hochzuschätzenden Verfasser zusammengehen; denn er hat es noch nicht
für nötig gehalten, oder hat noch nicht Gelegenheit gehabt, sich über gewisse
Bestrebungen im Okkultismus ein klares und wahres Bild zu verschaffen. Wenn er
von Astrologie spricht, so.verrät er wenig mehr Kenntnisse, als in dem landläufigen
Gerede über zweifelhafte Wahrsagekünste zum Ausdruck kommen; daß er dabei
das Lehrbuch von Brandler-Pracht erwähnt, will nicht viel sagen, denn ums Verständnis
der naturwissenschaftlichen Grundlagen ist es ihm nicht ernstlich zu
tun, wie aus einem spöttischen Hinweis auf die von Seiten vieler Astrologen
beispielsweise angezogene Radio-Aktivität (die aber ja nicht alle Astrologie stützen
soll) hervorgeht. Davon, daß die Deutsche astrologischevGesellschaft und im gleichen
Sinne auch z. B. der unter dem Pseudonym Friedr. Feerhow verborgene, um die
wissenschaftliche Klärung des Okkultismus hochverdiente österreichische Dr. F. W.
die Astrologie und so im besonderen auch die medizinische Astrologie als reine
Erfahrungswissenschaft auszubauen bemüht sind und nicht.mehr als andere „exakte"


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