Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 2
(PDF, 124 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1916/0006
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Aber nicht nur auf die Frage der Prophetie oder allgemeiner gesagt
des Vorausempfindens, sondern auf okkulte Fragen aller Art ist
zweifellos in letzter Zeit die Aufmerksamkeit weiter Kreise gelenkt
worden. Denn die wachsende Zahl der beglaubigten Vorgänge okkulter
Natur konnte nicht verfehlen, auch auf solche tiefen Eindruck zu machen,
die bisher achtlos an ihnen vorübergegangen waren. Daraus erwächst
unserm „Zentralblatt für Okkultismus" die Aufgabe, auch alle übrigen
okkulten Vorgänge zu vermerken und der zunehmenden Zahl „Uneingeweihter
" gegenüber zu besprechen, d. h. zu erklären und zu begründen.
Dabei sind vor allem die wissenschaftlichen Fortschritte zu berücksichtigen,
die zwar in den anerkannten Schulwissenschaften wurzeln, aber schon
% iriehr und mehr sich den okkultistischen Lehren nähern. Dadurch wird
nicht nur die Anerkennung des Okkultismus als eine durchaus ernst zu
nehmende Weltauffassung gefördert und die darauf gegründete Bewegung
in Lebenskunst und allseitiger Kulturbestrebung gerechtfertigt, sondern bei
rechter Ausnutzung vorgenannter Anregungen und Hilfsmittel der Okkultismus
als Wissenschaftssystem, gleich den anerkannten akademischen, ausgebaut
und selbst zur Akademiefähigkeit erhoben. Wer die okkultistische
Bewegung in dieser Beziehung während der letzten Jahrzehnte aufmerksam
verfolgt hat, wird als Unbeteiligter mit Staunen, als Anhänger mit
grosser Befriedigung längst erkannt haben, wie die Entwicklung immer
deutlicher darauf hinsteuert, manchen anmaßenden, aber leider bedenklich
lückenhaften und zu wenig folgerichtig durchgeführten Systemen der Schul-
wissenschaft den Rang abzulaufen. Berücksichtigt man nun noch die
zunehmende Kräftigung der idealistischen Bewegung in der Philosophie,
aber auch auf gar manchem Qebiete des praktischen Lebens, so darf man
zuversichtlich hoffen, daß die Zeit nicht mehr fern ist, da der Okkultismus
sich durchgesetzt haben wird, gleichviel ob er dann noch seinen Namen hat
oder durch die beschämten Führer der überholten Schulwissenschaft mit
einem neuen Schlagworte belegt worden ist.

Aus dieser Sachlage erwächst dem „Zentralblatt für Okkultismus"
die weitere Aufgabe, einmal wie bisher Fühlung mit der Schulwissenschaft
zu behalten und nicht nur auf deren Fortentwicklung in der
Richtung auf den Okkultismus hin zu achten, sondern auch mit Nachdruck
auf die Lücken und Fehlsprünge in ihrem systematischen Aufbau hinzuweisen
und den Mängeln gegenüber, die durch den Okkultismus oder auch
durch die übrige freie Forschung festgestellten Tatsachen immer und
immer wieder zu betonen, auf Grund deren die Schulwissenschaft ihre
die breite Volksmasse beherrschende, aber in wichtigen Punkten irreführende
Lehrmeinung zu berichtigen gezwungen wird, wenn sie nicht
das Merkmal der unverbesserlichen Borniertheit und der parteiischen
Rückständigkeit offenkundig tragen will. Daneben wird aber das „Zentralblatt
für Okkultismus" zum mindesten wie bisher, möglicherweise aber
auch noch eifriger alles zu besprechen haben, was zur Verinnerlichung und


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