Freiburger historische Bestände - digital

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noch baß* Der Bös, der Arg, der Lügner, der Falsch ist gerichtet zu schänden
das Gegenteil, nämlich das Gut, das Nutz, die Wahrheit, die Gerechten.
Wer aber in der Wahrheit lebt, im Geist, im Guten, der schläft in sich.
Aber ihm ist gleich als einem Hund, der erzeigt sein Güte in dem, so ihn
der Jäger auf das Gejaid führt', wo kein Gewild war: so wär kein guter
Hund erkenntlich. Das Wild erzeigt die Hund, bringt sie herfür in ihr Güte.
Das ist not. Weh aber dem Gewild! Denn der Hund Güte zerreißt sie.

So nun das Laster gut ist, das kommt, und wie gut, daß es f) ist:
denn eins bewegt das andere, — so muß das Laster darumb gut sein, daß
es das Gut herfürtreibt, das in dem Guten still liegt und schläft. Weh aber
dem, der den Schlafenden weckt! Denn die Wahrheit wird allein durch
die Lügen erweckt. Verflucht ist nun der, durch den die Lügen kommen.

Gott hat dem Menschen gegeben das sein, das ist: ein Gab. Dem
Bösen die Notdurft des Bösen, dem Guten die Notdurft des Guten. Also ist
der Bös versorgt mit seine Bösen, und das Gut versorgt mit seinem Guten.
Im Bösen steckt alle Bosheit, im Guten alle Gutheit. So er will Böses tun,
denkt ihm nun nach, so lernt er sich selbst. Denn es liegt in ihm. Ist er
ruhig, so macht er sich unruhig, so findt [er], was Bosheiten in ihm sind.
Der gut ist, der denkt ihm nach, der findt in sich, was gut ist, so er sucht
und sich zu dem Unruhigen macht. Der Bös, der sich nit übt, der weiß nit,
was Bös in ihm ist, der doch des voll ist. Der Gut, der sich nit übt, der
weiß seine Güte auch nit. Ein jeglicher soll sich üben und
den verborgen Schatz aus sich treiben. Denn niemand ist
ohn ein Schatz, der Bös oder der Gute. Dieser Schatz ist ein Perlein, das
ist Gold. Das ist: ein jeglicher Mensch hat in sich Bös oder Gut, das Perlein
und Gold übertrifft, [und] die anderen Erz und Metallen. Das Bös ist
dem Bösen ein Perlein, das Gut ist dem Guten ein Perlein. Darum so seh
ein jeglicher, was in ihm sei: Der Bös das Bös. Denn not ist es, daß solche
Laster kommen, not ist's, daß das Gut komm. Selig sind die Guten, verflucht
aber die Bösen. Es muß heraus, was im Menschen ist. Denn das
Böse ist dem Bösen ein Licht, das Gut dem Guten ein Licht. Nun ist das
Licht nit unter den Bänken zu verbergen, sondern auf die Bänke zu stellen,
auf daß jedermann-davon seh. Denn ihr* ein Licht erweckt das ander, daß
sein Schatz herausbrenne, das ist, altes und neues, was da ist . . . Daß
herauskomme das neu Übel in dem Bösen. In dem! Guten, daß alts und
neues guts herfür komme. Und die Ding müssen alle von Herzen gehn,
vom Mund. Darumb ist es not, daß Laster werden von Herzen, und daß
derselbig Bös spricht: Ich kann in meine Herzen nichts änderst wissen.
Das ist nun wahr. Er ist der Bös, soll nichts änderst haben, denn solches.
Der Gut soll im Guten auch also sein. Also bleibt der Bös auf seinem
Glaubet und stirbet also. Also der Gute auf seinem Glauben und stirbet
also. Was eim jeglichen geben ist, das weichet demselbigen nit.

■f) sie.