Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 43
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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aber fand die Erfüllung hinter der Kampflinie statt, ohne daß der Ahnende sich mutwillig
oder achtlos ins Verderben gestürzt hätte. Und solcher Beispiele gibt es
genug, wenn man sie nur beachten will. Wie oft bringt ein „zufälliges" Ereignis
die unerwartete, ja für unmöglich gehaltene Erfüllung einer Ahnung und bestätigt so,
was dem Kenner der Grenzwissenschaft längst hinreichend bekannt ist, nämlich daß
manche Menschen tatsächlich ahnend ihr eigenes oder fremdes Geschick vorauserkennen
, daß somit unser Seelenleben nicht nur an die Sinnestätigkeit gebunden ist.

A. G.-W.

Denken Tiere? Einen im hohen Maße anregenden Beitrag zu dieser Frage
brachte das „Stralsunder Tagblatt" vom 7. 5. 1916.

„Von einem seltenen Vorkommnis berichtet ein Landmann. Als er vor einigen
Tagen auf seinem Acker im Sandfelde mit Eggen beschäftigt war, flog ihm plötzlich
eine Lerche auf die Schulter und blieb dort sitzen, trotzdem er in erster unwillkürlicher
Abwehr den Vogel verscheuchen wollte. Als er, verwundert über das seltsame
Gebaren, nach der Ursache forschte, bemerkte er, daß ein Habicht über ihm
zum Stoß stand. Der geängstigte Vogel hatte also Schutz bei dem von ihm sonst
gemiedenen Menschen gesucht und gefunden. Nach geraumer Zeit, als die Gefahr
schon vorüber war, hielt sich die Lerche in der Nähe des Ackermannes auf."













Briefkasten.



Anfragen, deren Beantwortung von allgemeinem
:: Interesse ist, werden hier beantwortet. ::













Ferngefühl. Angeregt durch beiliegenden Artikel im „Neuen Journal" gestatte
ich mir, Ihnen in folgendem ein Beispiel von Fernsehen, resp.
Fernfühlen mitzuteilen, dessen Zeuge ich und ein mir bekannter
Herr war.

Am 19. Febr. 1916, nachmittag gegen 3 Uhr, befand ich mich gemeinsam mit
Herrn H. D. bei einer hochgeschätzten Freundin, der Frau Gräfin Laura Bubna-
Littitz, in deren Wohnung in Wien im Gespräch, als die Dame in eine starke
nervöse Aufregung geriet und schließlich aufsprang, um händeringend auf und ab
zu gehen. Sie sagte auf unsere besorgte Frage: „Ein entsetzliches Unglück geschieht
, ich kann nicht sagen was, ich sehe Leichen über Leichen; man kann nicht
helfen, mein Gott, mein Gott, wie schrecklich!" Die Frau Gräfin sah entsetzt vor
sich hin, sah ganz blaß aus und konnte sich erst nach Verlauf längerer Zeit von
dem sie namenlos quälenden Gefühl und dem Eindruck tiefen Leidens und der Todesqual
erholen, blieb aber noch länger traurig und bedrückt.

Am folgenden Sonntag bereits stand die Depesche über die Wetterkatastrophe
, die hier im „Tagblatt" beschrieben wird, in der Zeitung.

Eine furchtbare Lawinenkatastrophe. Verschüttete Skimannschaften.

Salzburg, 21. Februar. Am 19. d. um 2 Uhr nachmittags gingen vom Kälberriedel
zwei Staublawfnen über die Schweizerhütte ab, welche zum Teil demoliert
wurde. Skimannschaften, welche mit dem Ausschaufeln der in den beiden vorangegangenen
Tagen gefallenen Schneemassen beschäftigt waren, wurden durch
die Lawinen verschüttet.

Es wurden sofort Rettungsarbeiten, an denen sich auch eine von Salzburg entsendete
Sanitätspatrouille beteiligte, eingeleitet. Bis gestern 2 Uhr nachmittags
waren 44 Tote und 49 Verletzte geborgen, welch letztere nach dem k. u. k. Reservespital
Bischofshofen geschafft wurden.

Bis gestern 7 Uhr abends erhöhte sich die Zahl der Toten auf 55. Zirka
30 Mann werden vermißt. —


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