Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 69
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1916/0073
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Manne hing, und ein Teckel, namens Bobbi. Am Tage unsrer Ankunft aber
war Teil verschwunden und der Teckel Bobbi allein zu unserm Empfang
hier. Teil ist nie wiedergekommen, er soll von einem fremden Hunde gebissen
und still im Walde verendet sein, r— So erzählte ein Knabe, der ihn
gesehen haben will. Bobbi hielt sich sehr an uns und spielte gern mit
meinem kleinen Rehpinscher, den ich seit 8 Jahren besaß und sehr liebte.

Eines Tages hatte Bobbi trübe Augen und winselte schmerzlich; ein
Yeteiinär war nicht zu erlangen, und am andern Morgen war das Tier im
Stalle, wo es sein schönes Strohsacklager hatte, verendet. Nun hatten wir
nur den Rehpinscher. Es kam Besuch von verwundeten Offizieren, und sie
veranlaßten meinen Mann, einen sehr verhungerten, aber jagdlich tüchtigen
Setter zu kaufen, der von allem Anfang an tückisch und bissig war. Die
Herren reisten ab, der Hund blieb, und mein Mann hielt ihn immer an der
Leine bei sich und ließ ihn nie allein herumlaufen. Nun kam ein junges
Mädchen, eine Berliner Lehrerin, nahe Verwandte von uns, zum Besuch in
den Hundstagsferien. Sie ist eine große Tierfreundin und versuchte auch
mit dem ewig knurrenden Jagdhunde Freundschaft zu schließen. Aber er
knurrte immer und hielt sie dadurch von sich fern. Da kommt das junge
Fräulein eines Tages zu mir und sagt: „Denke dir, was ich geträumt habe-,
der Jagdhund hat mir erst das Kleid heruntergerissen, mich dann furchtbar
zerbissen, und ich saß plötzlich in der Bahn und erfuhr, ich müßte in die
Wutschutzansfalt nach Breslau.**

Sie lachte und begann nun erst recht, sich dem Hunde zu nähern. Ich
warnte sie, besonders da der Hund jetzt sehr heftig war und sich eigentlich
nur von meinem Manne regieren ließ. Zwei Tage, ehe die Ferien zu Ende
und die Abreise des jungen Mädchens bevorstand, sagte sie mir: „Ich hab
wieder den Vorfall mit dem Hunde geträumt. Diesmal kam ein großer,
dunkler Herr zu mir ins Zimmer und sagte nur: Hüte dich vor Biß . .

Ich schlug an dem Tage meine Karten auf und ließ den siderischen
Pendel darüber schwingen. Da hieß es: Hund, Vorsicht, Biß, Angst, Reise,
graue Sorgen. — Ich notierte das Ergebnis. Am nächsten Tage kam ein
fremder Hund in das Gehöft, unser Jagdhund riß sich gewaltsam los, er
wurde grade zur Morgenlüftung herausgeführt, früh um 6 /Uhr. Er stürzte
auf den fremden Köter los und packte ihn am Fell, der andere Hund hat
unserm nichts getan, .wenigstens war keine Wunde oder Riß zu entdecken.
Dann reiste das Fräulein unbeschädigt ab und sagte lachend: „Ja, siehst du
deine Warnträume."

Sechs Wochen später kam sie zu den Septemberferien. Am Morgen
dieses Tages zeigte der Jagdhund sich sehr böse und biß eine Ente, was er
noch nie getan hatte. Ein Teckel, der zu Besuch war, wurde ebenfalls von
ihm am Behang geschüttelt. Nun legte ihn mein Mann <an die Kette bei
seinem Lager in der bedeckten Veranda. Er lag auch ganz ruhig, wurde


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