Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 70
(PDF, 124 MB)
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mittags zum Füttern losgemacht, fraß tüchtig, und das Fräulein nahm Ilm
dann an die Leine und ging mit ihm in den Garten, wo er lustig herum
sprang* Da kam der Teckel, und sofort fuhr der große Hund auf ihn ein
und biß ihn kräftig, danach auch den Rehpinscher, dem er noch nie etwas
getan hatte.

Nun führte ihn das junge Mädchen nach der Veranda und wollte ihn
Anlegen. Er springt an ihr hoch, reißt ihr das Kleid herunter und beißt
sie in die Hand. Ganz wie damals im Traume.

Das Merkwürdigste aber folgt.

Der Jagdhund wurde erschossen und zur Untersuchung nach Gl.
geschickt. Der Veterinär erklärte, er könne keine Tollwutbazillen finden.
Wir atmen auf. Teckel und Pinscher schlafen wie immer die Nacht bei mir
im Zimmer in ihren Körben.

Da erwache ich plötzlich aus ganz tiefem Schlaf, sehe, daß es ganz
hell im Zimmer ist und daß ein großer, dunklet Herr etwa 74 Meter über
dem Fußboden steht und langsam schwebend, sonderbarerweise in ganz
modernem Gesellschaftsanzug und Lackstiefeln, die ordentlich blitzten, an
die Hunde herangeht. Der Pinscher winselt angstvoll auf, der Teckel
knurrt. Dann wendet sich der Herr zu mir, deutet nach dem Fenster und
macht eine Geberde, wie: wirf sie da hinaus! Dann war er fort.

Ich sah nach der Uhr, nachdem ich Licht gemacht hatte; es war grade
12 Uhr. Ich schlief wieder ein, erwachte wieder; derselbe Mann ist da,
hat jetzt noch unsern Kater auf dem Arm, deutet wieder auf die Hunde und
dann zum Fenster. Ich setze mich auf und sage laut: „Was v/ollen Sie
denn eigentlich hier?44 Da war er weg. Es war nun 3 Uhr. Um halb sechs
Uhr kam mein Mädchen mit dem Frühstück herein. Sonst sprangen beide
Hunde ihr stets entgegen und erhielten dann von mir Milch und Brot.
Diesmal lagen sie träge blinzelnd in ihren Körben, und der Teckel schloß
gleich wieder die Augen und schlief weiter. Wie das Mädchen herausgeht,
stellt der nächtliche Besucher wieder in der Tür und schüttelt nur den Kopf.

Ich war furchtbar erschrocken, stand eilig auf und kleidete mich an.
Um 8 Uhr läutet der Fernsprecher an. Der Veterinärrat teilt uns mit, daß
sich im Bakteriologischen Institut zu Br. doch Tollwutsymptome im Hirn
des Jagdhundes gezeigt hätten. Die Gebissenen — der Hund hatte auch
die Köchin noch in die Hand gefaßt — sollten sofort zur Schutzimpfung auf
drei Wochen nach Br. kommen. Wir waren erst ganz entzwei, aber es half
nichts. Die beiden Gebissenen reisten ab. Aber nun kam durch einen sogenannten
Zufall am gleichen Tage ein nahverwandter Herr hier an, eiti
großer, echter Waidmann, Heger und Jäger. Seiner sichern Kugel überließ
ich nun mein geliebtes Pinscherchen und den Teckel, sowie den guten,
dicken Kater. Ohne Schmerz, wie kleine Helden erlitten sie alle drei in
wenigen Sekunden den ehrenvollen Tod durch das Blei.

Wunderbarerweise war die ganze Umgebung in Br. genau so, wie


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