Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 86
(PDF, 124 MB)
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fangen, Ist der Hellsehende durch die Transmission des Gedankens einmal
zu der Überzeugung gelangt, daß er seinen Magnetiseur nicht düpieren
kann, so muß er, durch den Willen des letzteren gezwungen, demselben
nachgeben und mit Nachdenken auf die an ihn gerichteten Fragen antworten.
Sind diese Bedingungen erfüllt, so ist es fast unmöglich, daß sich ein lucid-
somnambules Individuum bei gehöriger Leitung irrt; man kann es alsdann
voll Vertrauen um Rat fragen.

S e g o u i n behandelt derzeit eine Somnambule, welche jedesmal, sobald
ein anderer Magnetiseur sie einschläfert, die gröbsten Irrtümer begeht,
während sie sich mit S € g o u i n nur selten täuscht; ihre Lucidität übersteigt
selbst, wenigstens zu gewissen Tagesstunden, das Merkwürdigste, was er
in dieser Art gesehen hat. Einstmals fragte er sie während ihres Schlafes
um den Grund jener eigentümlichen Bizarrerie, worauf sie antwortete,
daß ihr, durch seinen — Segouins — Willen darniedergehalten, jeder
Widerstand unmöglich würde und daß sie sich seinem Verlangen fügen
müsse, während sie unter dem Einflüsse eines andern Individuums weniger
mißtrauisch sei und sich von diesem neuen Wällen nicht so gedrückt fühle;
durch innere Anschauung (Intuition) wisse sie, daß das, was sie sagte,
angenommen werden würde, und so suchte sie sich der an sie gestellten Fragen
, welche sie in ihrem Denken über ihr weit angenehmere Gegenstände
störten, möglichst bald zu entledigen. (Fortsetzung folgt)



Okkultistische Umschau.







Michel Nostradamus. Am 2. Juli war der 350. Todestag des Astrologen.

Dieser wurde am 34. Dezember 1503 in St. Remy in der Provence geboren und
nannte sich später nach seinem Tauforte, de Notre Dame, den er nach damals üblicher
Gelehrtensitte latinisierte, Nostradamus;. Nach seinen medizinischen Studien, denen
er vermutlich in Marseille oblag, befaßte er sich vornehmlich mit Wunderkuren und
Prophezeiungen, wie denn überhaupt ein Zug zum Geheimnisvollen dem Zeitalter
anhaftete. Später ließ er sich in Salon im Departement „Rhonemündungen" nieder,
und von hier aus gingen seit 1555 seine in Versen verfaßten Prophezeiungen, die
wegen ihres geheimnisvollen, dunkeln Inhaltes ungeheures Aufsehen erregten, in
alle Welt. Katharina von Medici, die berüchtigte Urheberin der Pariser Blut-
hoehzeit, zog ihn an ihren Hof und ihr Sohn, der schwache Kar! IX., ernannte ihn
sogar zum Leibarzte. Er starb am 2. Juli 1566 in Salon, wo er in der Kirche
St. Laurent beigesetzt wurde, die noch heute sein Grabmal birgt, gewiß ein Beweis
für die hohe Achtung, die man ihm damals zollte. Seine Prophezeiungen erschienen
unter dem Titel „Centuries" 1555 (später oft aufgelegt, u. a. noch 1866), und haben
Forschern und Grüblern oft Anlaß zum Nachdenken gegeben. Goethe, der sich
bekanntlich frühzeitig mit alchimistischen und astrologischen Studien beschäftigte,
die geräde im 18. Jahrhundert noch einmal wiederauflebten, sah in Nostradamus
einen der Hauptvertreter jener Richtung, die in mißverständlicher Deutung und Anwendung
der Naturgesetze die Geheimnisse des Weltalls zu ergründen und namentlich
alich Wunderdinge zu vollbringen vorgab. — So gedenket eine Tageszeitung des


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