Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 87
(PDF, 124 MB)
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vielumstrittenen Sohnes, also doch schon vorsichtiger als früher?, ohne hämische
Spöttelei. Finde ich im Felde Zeit, so gehe ich noch besonders auf seine Napoleons-
Prophezeiungen ein. A. G.-W.

Eine neue Friedensprophezeiung. Eine Weissagung, die sich im Kriege
1870 erfüllte, soll auch demjetzigen Krieg ein Ende machen. Auf der
Insel Fehmarn steht zurzeit eine hohe, alte Pappel in Blüte. Die Feh-
maner Pappel ist seit 1870/71 das erstemal wieder mit dem Blütenschmuck
bekleidet. Damals ging von der Insel die Weissagung in die Welt hinaus, daß der
Krieg beendet sein werde, bald nachdem die Pappel geblüht habe. Und es traf zu,
bald nach der Baumblüte kehrten die Fehmarner Krieger aus dem Felde zurück.
Nie wieder hat der Baum geblüht, erst heute, nach 46 Jahren, blüht der Veteran
wieder zur Kriegszeit. Und wieder kommt von Fehmarn die Weissagung: Der Krieg
ist zu Ende, bald nachdem die Fehmarner Pappel geblüht hat!

Seltsame Warnungen. Der Stuttgarter Prälat v. Römer schreibt
in seinem „Ev. Kirchenbl. f. Württemberg" vom 24. April 1915: Rettende Visionen
. Mehrmals sind mir aus dem Felde unbegreifliche Fälle von Geschichten
erzählt worden, durch die einzelne Soldaten oder ganze Gruppen gewarnt und vor
dem sicheren Untergange bewahrt wurden, oder wo einem hilflos Verirrten ein
Führer zur Seite trat, der ihn zurechtwies und dann nicht mehr zu sehen war und
dergl. Ich wurde gefragt, ob denn solches Undenkbare möglich oder schließlich
doch Ausgeburt der erregten Einbildungskraft einzelner oder auch kleiner und großer
Gruppen sei. Wer von Selbsttäuschung der Beteiligten redet, tut dies sicherlich
unter dem Zwange des Dogmas, Übernatürliches trete nie sichtbar in den Gang
des natürlichen Verlaufs der Dinge ein, und innerpsychologische Zurechtlegung
müsse unbedingt überall durchreichen, auch wo sie nach Lage der Sache ausgeschlossen
scheint. Womöglich verdoppelt wird das Unbegreifliche, wenn hier ein
fast hilfloser, weil verwundeter Versprengter durch einen Unbekannten auf einen
Weg gewiesen wird und gleichzeitig ein Unbekannter eine Patrouille auffordert, den
verwundeten Verirrten auf diesem Wege zu holen, und beide Teile wissen einander
nur zu sagen: ein rätselhafter Unbekannter, der nicht mehr da ist, hat uns zu dem,
was wir taten, angewiesen. Solche Vorkommnisse sind ein so heiliges Eigentum
derer, die sie erlebt zu haben überzeugt sind, daß man nicht die Hand dazu bieten
mag oder darf, daß ihnen das Publikum nachforsche und man sie in ihren Einzelheiten
und mit wohlgemeinten Erklärungsversuchen vor der Öffentlichkeit erörtere.
Aber überraschend war mir, in einem Blatte kürzlich ein Beispiel zu lesen, das
durchaus de selben Art ist wie die Fälle, von denen ich ohne mein Zutun gehört
habe. Ein Auszug aus einem Feldbriefe, den ich abgedruckt las, lautet: „Wir
kamen in der Nacht auf einen vorgeschobenen Posten. Grauenvoll umhüllte uns
das Dunkel der Nacht. Da wir nur wenige Leute waren, fühlten wir uns etwas beängstigt
; auf Menschenhilfe konnte hier bei einem Überfall nicht gerechnet werden.
Da entschlossen wir uns, gemeinsam auf die Kniee zu gehen und den Schutz des
allmächtigen Gottes anzuflehen. Da erblickten wir plötzlich eine Gestalt mit einem
flammenden Schwert in der Hand, die vor uns stehen blieb. Als im Morgengrauen
die Gestalt verschwand, erkannten wir, daß wir nur wenige Meter vor dem
Feinde gestanden und auf so wunderbare Weise bewahrt worden waren." — In
Shakespeares „Hamlet" heißt es: „Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden,
als eure Schulweisheit sich träumt, Horatio!' („Ev. Kirch. Anzeiger.")

Todesahnung. Gemäß dem „Journal" vom 19. 6. 15 hatte der englische Flieger
Warneford, welcher am 17. 6. 15 zu Buc gegen Ende des Nachmittags beim


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