Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 88
(PDF, 124 MB)
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Versuchen eines neuen Flugzeuges mit seinem Passagier tödlich abgestürzt ist, am
Abende vorher noch zur gleichen Stunde Todesahnungen ausgesprochen. E. H.

Ein Fall des Heraustretens aus sich selbst. Ein württembergischer Oberamtmann
war ein großer Liebhaber von Büchern und hätte sich riach und nach, namentlich
im Juristischen Fache, eine bedeutende Bibliothek angelegt Ein Sohn von ihm,
der in Tübingen die Rechte studiert hatte, war nach Güttingen gegangen, teils um
dort noch einige Vorlesungen zu benutzen, teils aber auch, und zwar vorzugsweise,
um dort, wo die Bücherquellen so reichlich fließen, eine Dissertation zu sehreiben. Er
war schon weit in dieser seiner Arbeit vorgerückt, als er sich einer früher gelesenen
Monographie erinnerte, von der er in seiner Dissertation Qebauch machen
zu müssen glaubte. Da er dieselbe auf der Göttinger Bibliothek nicht vorfand und
sicher voraussetzte, daß er sie in der Bibliothek seines Vaters kennen gelernt habe,
schrieb er diesem und bat ihn dringend, ihm dieselbe sobald als immer möglich zuzusenden
, indem die ersehnte Vollendung seiner eigenen Schrift von der Einsicht in
Jene Monographie allein noch abhänge. Der Vater suchte nicht bloß in seinen
Katalogen, sondern auch in den Fächern, wo sie ihrem Gegenstande nach hätte
aufgestellt sein sollen, emsig darnach, aber, aller angewandten Mühe ungeachtet,
immer vergeblich. Davon setzte er den Sohn in Kenntnis und äußerte dabei die
Vermutung, er, der Sohn, müsse das verlangte Buch irgendwo anders als bei ihm
gesehen haben; er möge sich daher nur näher besinnen, wo er es allenfalls gefunden
haben könne, er werde dann gern da, wohin ihn sein Gedächtnis führen werde,
weiter nachforschen. Einige Zeit darauf, nachdem dieser Brief nach Göttingen abgegangen
war, arbeitete der Vater in seiner Bibliothek. Er erhebt sich von seinem
Sitze, um aus einem ihm im Rücken stehenden Repositorio ein Buch zu holen. Zu
diesem sich hinwendend erblickte er seinen Sohn vor einem anderen, im Begriffe,
ein in beträchtlicher Höhe befindlichs Buch, an das er schon die Harid gelegt hatte,
herabzulangen, „Mein Sohn, wo kommst denn du her?" ruft der überraschte Vater.
Indem er näher zu ihm hintritt, verschwindet der Schemen des Sohnes urplötzlich.
Sofort ergreift der besonnene Vater an die Stelle, an welcher er die Hand seines
Sohnes gewahr geworden war, und — das von dem Sohn so dringend verlangte
Buch liegt in der seinigen. Er sendet es sofort nach Göttingen ab, allein im Wechsel
mit dieser Sendung erhält er von seinem Sohne einen von diesem an demselben
Morgen desselben Tages geschriebenen Brief, in welchem er ihm als Antwort auf
seinen früheren Brief genau die Stelle bezeichnet, an welcher er die Monographie
zufällig finden werde. Es war dieselbe Stelle, die ihm schon der Schemen des
Sohnes gezeigt hatte. (Aus den „Blättern aus Prevorst".)

Ein Krieger als Dauerschläfer. Prof. Dr. Karl Mayer, Vorstand an der
Universität Innsbruck, führte in der wissenschaftlichen Ärztegeselischaft einen
schlafkranken Soldaten vor, der, nach der Annahme der Ärzte, durch Schrecken infolge
der Explosion einer Granate in Schlafzustand versetzt würde. Es iit ein Soldat
aus Bosnien, der im März (1915 G.-W.) vorn gahzischen Kriegsschauplatze zuerst
nach Bozen und dann nach Innsbruck gebrächt worden war. Er befindet sich
in ununterbrochenem Schlafe, ist furchtbar abgemagert und muß künstlich ernährt
werden. Durch fortgesetztes Elektrisieren hofft man, den Patienten seinem krankhaften
Zustande zu entreißen; man hat dadurch bei ihm bereits stärkere schlürfende
Bewegungen erzielt. Gegen Nadelstiche an Nase, Armen, Fingern, besonders äber
am Rücken ist der Mann ganz unempfindlich. („Tübinger Chrönik" v.! 19. 6. 1915;)

Hier möchten wir die Frage auf werfen, ob es wohl de„r richtige und sicherste
Weg sei, durch dergleichen physikalische Reizmittel den schlafenden Mafirt in den
Normalzustand zu versetzen. Es müßte doch für den psychischen Forscher sehr


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