Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 127
(PDF, 124 MB)
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wandelt (1. c. S. 8). — In Italien soll es sogenannte m u 1 i e res s t a b u-

1 ar ia e gegeben haben, die den Wanderern giftigen Käse zu essen gaben,
wodurch sie in Lasttiere verwandelt wurden. Praestantius erzählt
z. B. von seinem Vater, daß dieser nach dem Genuß solchen Käses eingeschlafen
und nach vielen Tagen erst wieder erwacht sei. Während dieser
Zeit habe er die Gestalt eines Pferdes gehabt; er konnte auch genau angeben
, wohin und welche Lasten er getragen habe. Zu derselben Zeit soll
auch wirklich ein Pferd von der beschriebenen Form an den bezeichneten
Orten gewesen sein.

Die Zauberer der Abiponer behaupteten (nach Dobrizhoffer), sich in
Jaguare verwandeln zu können, schließen sich, wenn erzürnt in ihre Hütte
und beginnen ein gräßliches Geschrei. Die Irokesen behaupteten, sich nicht
nur in Wölfe, sondern auch in Füchse, Truthähne oder Eulen verwandeln zu
können, die während des Laufens Funken sprühen oder sehr schnell fliegen
konnten. (Auch die in Wölfe verwandelten Menschen sollen, vielen Berich-"
ten zufolge, ungeheuer schnell laufen können.)

In Afcessinien ist die Verwandlung von Menschen in Hyänen sehr gefürchtet
. Besonders wird die Tierverwandlung den Silber-, Gold- und
Kupferarbeitern, auch Zimmerleuten, Eisen- und Tonarbeitern zugeschrieben
, welche dort eine höhere gesellschaftliche Stellung einnehmen. Dem
bösen Blick dieser Leute werden auch hysterische Anfälle und Zuckungen
zu Schulden gelegt. Die Budas, denen die Macht der Tierverwandlung
zugeschrieben wird, tragen einen goldenen Ohrring, um sich als solche zu
kennzeichnen und von den übrigen Klassen zu unterscheiden. C o f f i n ,
der sich viel mit der Untersuchung dieser Phänomene beschäftigt hat, erzählt
, daß er genau diese Ringe^oft bei Hyänen gefunden habe, die er selbst
erlegte. Die Hyänen, welche diese Ringe aufwiesen, sind jedenfalls Budas
gewesen, die sich zur Zeit in einen Hyänenleib verwandelt hatten. Es wird
andererseits aber auch behauptet, daß junge Hyänen von den Einheimischen
aufgezogen und vielleicht mit Ringen geschmückt werden. Coffin erzählt
folgenden selbsterlebten Fall: Unter seinen Dienern befand sich ein Buda,
der an einem Abend, als es gerade noch hell war, zu seinem Herrn kam und
ihn um Urlaub bis zum nächsten Morgen bat. Er erhielt die Erlaubnis und
ging fort. Kaum hatte sich Coffin umgedreht, als einer seiner anderen Diener
ausrief: „Sieh, er verwandelt sich iii eine Hyäne!" und nach der Richtung
wies, die der Buda eben eingeschlagen hatte. Coffin, der sich sofort
umdrehte, aber leider nicht selbst die Verwandlung beobachtete, sah gerade
in 100 Schritt Entfernung eine große Hyäne davonlaufen. Er befand sich in
einer Ebene ohne Baum und Strauch und hatte ungehemmte Aussicht. Am
anderen Morgen kam der Buda zurück und gestand, als er von seinen Gefährten
geneckt wurde, zögernd die Verwandlung zu, sich mit der Gewohnheit
seines Standes entschuldigend.

Als letzte Gruppe von Beispielen seien solche angeführt, bei denen
eine Rückwirkung (Verwundbarkeit) von der Leiblichkeit des Phantoms


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