Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 165
(PDF, 124 MB)
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gegen, die in den Stand setzen, die Seuchen zu bekämpfen und die Menschheit
dadurch vor dem Untergang zu schützen und somit für die Aufgabe der
Höherentwickelung zu bewahren, — solche Kenntnisse sind entschieden nützlich
. Und natürlich wird der Besitz solcher Kenntnisse im Hinblick auf ihre
Nützlichkeit bei dem guten Menschen Genugtuung und Freude erwecken
können. Den Fortschritt aber, der in der Erwerbung solcher Kenntnisse
liegt, kann der Bösewicht zu einem Übel gestalten. Denn er kann dadurch,
daß er das Wesen einer Seuche und die Mittel zu ihrer Hintanhaltung sowie
die Bedingungen ihrer Verbreitung kennt, in die Lage versetzt sein,
aus Bosheit die Verbreitung dieser Seuche geradezu zu befördern. — Ähnliche
Beispiele lassen sich ja noch unzählige anführen. Und hier muß nun
vom okkultistischen Standpunkt aus ganz besonders auf die Magie hingewiesen
werden, und zwar eben auch auf die schwarze Magie. Denn
es ist seit Jahrtausenden bekannt, daß magische Kenntnisse, Fähigkeiten
und Kräfte, — so z. B. die telepathischen — auch nn böswilliger, schädigender
Weise angewendet werden können. Anderseits lassen aber magische
Kenntnisse auch den Weg finden, auf dem gegen die schädigende
schwarze Magie angekämpft werden kann. —

Trotz der unleugbaren Gefahren, die der fortschreitenden Forschung
und der Veröffentlichung ihrer Resultate anhaften können, hat Humboldt
dennoch das Wissen und Erkennen ohne jede Einschränkung als
Freude und gleichzeitig auch als Recht der Menschheit bezeichnet. Weiters
Tiat dann der hervorragende Staatsrechtslehrer Professor J. K. Bluntschli
mit Genugtuung erklärt: „Für die Wissenschaft gibt es heute keine Ge-
'heimlehre mehr/' Und während einst z. B. die alten keltischen
Druiden *) ihre Kenntnisse fäst ausschließlich als esoterisch behandelten
und während die alten griechischen Mysterien und Philosophenschulen, sowie
spätere Gelehrtenkreise und geheime Gesellschaften zwischen geheimen und
nicht geheimen Lehren unterschieden, während endlich ja auch jetzt noch
immer gewisse Kreise, z. B. die indischen Brahmanen, ein geheimes Wissen
zu hüten bestrebt sind, —- konnte Professor Bluntschli darauf hindeuten, daß
die neuzeitliche (Schul-)Wissenschaft ihnre gesamten ForschungSr
resultate der Allgemeinheit zugänglich mache. Letzter
res geschieht seitens der Schulwissenschaft auch heute.

Welches ist nun der richtige Standpunkt? Selbstverständlich können
die Ansichten, wie hinsichtlich unzähliger anderer Fragen, auch hinsichtlich

*) Die Druiden bildeten als Priester, Weissager, Lehrer, Ärzte und Richter
einen festgeschlossenen Orden irn alten Gallien und Britannien. Ihre Heilkunde war
mystisch-religiös. Sie waren von. einer Wanderung der unsterblichen Seele überT
zeugt. Die weiblichen Druiden waren hauptsächlich Wahrsagerinnen. Ob die ursprünglichen
Anfänger des Druidentums auf uralte indogermanische Überlieferungen
oder auf die samothrakischen Mysterien oder auf die Pythagoräer zurückzuführen
wären, dürfte kaum endgültig zu entscheiden sein.


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