Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 226
(PDF, 124 MB)
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Suggestion und Hypnose eben namentlich die t e 1 e p a t h i s c h e n V o r r
g ä n g e bei der schwarz enMagie eine sehr bedeutende Rolle spielen.

JVlan sollte jetzt schon angesichts des Vorgebrachten meinen, daß ein
Leugnen der schwarzen Magie gar nicht mehr möglich sei. Denn sobald
die Tatsache gewisser okkultistischer, magischer Kräfte, Fähigkeiten und
Kenntnisse anerkannt wird, so muß auch die Möglichkeit eines Übeln Gebrauches
derselben zugegeben werden. Merkwürdigerweise ertönen aber
zuweilen Stimmen, die zwar für die Tatsache einer „wahren Magie" (oder
^•weißen Magie") in die Schranken treten, die aber die „schwarze Magie*'
als „falsche Magie'* zu verschleiern bemüht sind.

Es steht ja nun natürlich jedermann frei, bloß die altruistische, also
edle und demnach höchste Anwendung magischer Kräfte, Fähigkeiten und
Kenntnisse, nämlich die sogenannte „weiße Magie'*, als „wahre Magie" zu
bezeichnen. Es geht aber nicht an, die Möglichkeit einer schädigenden,
böswilligen (bezw. egoistischen) Anwendung der magischen Kräfte, Fähig-
■keiten'und Kenntnisse, unter welcher Anwendung ja eben die „s c h w a r z e
Magie" verstanden wird, zu verschleiern oder gar zu leugnen. Tatsachen
bleiben Tatsachen! Und obwohl es sehr erfreulich wäre, wenn, es
k e i n e schwarze Magie gäbe, so kann und darf der Wahrheit, die unerbittlich
das Gegenteil,, nämlich die Tatsache der schwarzen Magie, zeigt,
nicht Gewalt angetan werden. — Wer sich bemüht, nachzuweisen, daß es
wohl eine altruistische, weiße Magie gebe, dagegen aber keine böswillige,
•schädigende (bezw. egoistische), also schwarze Magie, — der kann ohne
-weiteres auch behaupten, daß das Feuer nur angenehme und nützliche
Wärme spenden, niemals aber in schädlicher Weise versengen könne; er
kann behaupten, daß die Elektrizität auf den menschlichen Körper nur wohltätig
einwirken, nie aber, z. B. als Starkstrom, als Blitzschlag, verletzen oder
töten könne; er kann behaupten, daß der Mensch mit seinem Sprachorgan
nur loben und segnen, nie aber verleumden und fluchen könne; er kann behaupten
, daß der Mensch seinen Mitmenschen nur Gutes, nie aber übles
erweisen könne, — ja, daß die Gedanken des Menschen nur schön, gut und
edel, niemals aber häßlich, böse und unedel sein könnten.

Es hilft aber alles nichts: die in der einschlägigen, umfangreichen Literatur
verzeichneten, überaus zahlreichen Fälle realer
schädigender schwarzer Magie lassen sich ebensowenig aus
der Welt schaffen als die gewichtigen Aussprüche einer langen Reihe angesehener
Autoren, die nicht etwa unter dem bequemen Deckmantel der
Anonymität, sondern mit männlicher Offenheit, mit offenem Visier für die
an sich ja freilich sehr bedauerliche Möglichkeit und Tatsache der schwarzen
Magie eingetreten sind. Ein stichhaltiges Leugnen dieser Möglichkeit
ui^d Tatsache ist eben unmöglic h. Was aber den Unterschied betrifft,
der zwischen weißer und schwarzer Magie obwaltet, so kann die heutige
wissenschaftlich-okkultistische Forschung nur auf jenem Standpunkt ver-


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