Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 228
(PDF, 124 MB)
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228 —

kein derartiges Verbrechen glücken. Es braucht daher keine allzugroße
Angst zu erregen, wenn Leo Erichsen . (Moyskowicz) in seiner
Schrift: „An der Grenze des Übersinnlichen. Der persönliche Einfluß —
an seine Leser folgende Aufforderung zu schwarzer Magie
richtet: „Sehen Sie in jedem andern Menschen ihren Gegner ... Hören
Sie meinen letzten Rat: Stellen Sie die Telepathie in Ihre Dienste!"

All diesem nach wäre also auch die Befürchtung, es würde durch die
Veröffentlichung etwaiger noch geheimgehaltener Bruchstücke gewisser
okkultistischer Kenntnisse die VerÜbung magischer Verbrechen gefördert,
von ziemlich geringer Bedeutung. Ja, man kann sogar darauf hinweisen,
daß in Anbetracht des schon längst in der Öffentlichkeit verbreiteten erheblichen
Maßes von magischen Kenntnissen ein weiteres Geheimhalten der
etwa noch in Dunkel gehüllten wenigen Bruchstücke viel gefährlicher wäre
als volles Enthüllen. Gerade zum Schutze gegen schwarze
Magie sind, —> wie früher schon angedeutet, — möglichst eingehende, doch
flatürlich nur sachgemäße und auf Wahrheit beruhende Belehrungen der
Öffentlichkeit wünschenswert. — Bereits vor zwei Jahrzehnten erklärte
du Prel hinsichtlich der Gefahr der Suggestion und Hypnose, daß die von
vielen gefürchtete „große Gefahr" nicht bestehe, „sondern im Gegenteil die
Vertreter des Gesetzes mit Waffen versehen werden könnten, die der
Schrecken der Verbrecherwelt wären.44 Und dann sagte der genannte Verfasser
noch: „. . . es gibt überhaupt kein Verbrechen, dem der Adept der
Geheimwissenschaften nicht weit leichter auf die Spur kommen könnte als
der bloße Jurist." *)

Es hat ja nun freilich durchaus nicht jedermann Zeit und Gelegenheit,
ein „Adept44 der Magie zu werden. Aber ganz achtlos darf an diesem wichtigen
Wissensgebiet heute kein Gebildeter mehr vorübergehen. Und es
handelt sich ja hierbei, wie dies früher schon berührt wurde, nicht bloß
um den trotz des schwierigen Zustandekommens der meisten magischen
Verbrechen leider seit Jahrtausenden tatsächlich immerhin doch erforderlichen
Kampf gegen die schwarze Magie. Es handelt sich vielmehr, abgesehen
noch von anderem, um die Erwerbung von Kenntnissen über Phänomene
, die allmählich zu einem vertieften Wissen über das
geistig-seelische Wesen des Menschen und zu einer
geläuterten Weltanschauung führen.**) Daher gilt denn vor
allem natürlich für die Vertreter der Wissenschaft in immer eindringlicherem
Maße, — und zwar auch mit Bezug auf die schwarze Magie, — der
Ausspruch Schopenhauers: „Die in Rede stehenden (magischen) Phänomene

*) Carl du Prel „Das Kreuz am Ferner" (1897), Anmerkung 31, S. 547.
**) Über die auch in sonstiger Hinsicht sich ergebende große Wichtigkeit
namentlich der telepathischen Vorgänge vergl. die Monographie „Die Telepathie4'
von Robert Sigerus (Verl. von Max Altmann, Leipzig), Abschn. VI, „Wichtigkeit
der Telepathie", S. 149 ff.


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