Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 238
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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— 238

Wert, da sfe ganz und gar nicht aus dem Bestreben, etwas Besonderes und Wunderbares
zu erzählen, vorgetragen sind, sondern einfach, wie man so sagt, unter
anderem mit erwähnt werden, wie sich eben die Erlebnisse darboten.

Als er im eroberten Smolensk mit seinem Kameraden Beloque ging und sie
zwei Gefallene im Schnee liegen sahen, sprach Beloque ganz unvermittelt: „Paß
auf, in ein paar Tagen werde ich auch sterben, geradeso wie diese armen Menschen
da. — Nun aber" — eine Weile schweigt er — „Qottes Wille geschehe!
Wenn man nur hier nicht gar so viel leiden müßte, ehe der Tod kommt."

Wenige Seiten danach erzählt Bourgogne weiter: „Unter den ersten, die gleich
im Anfange unsres Vorrückens fielen, befand sich übrigens auch Beloque. Er bekam
einen Schuß durch den Kopf und war auf der Stelle tot!"

Ein ähnliches Erlebnis hatte er mit einem Italiener namens Falloppa, der ihn
auf dem Marsche nach Kowno begleitete. Dieser Italiener sagte auch eines Tages
ganz unvermittelt: „Herr Sergeant, ich fühle es, mein schönes Italien sehe ich niemals
wieder." „Der arme Kerl, er ahnte richtig," schreibt Bourgogne weiter; denn
schon nach wenig Tagen erlag der Sohn des Südens dem Froste und dem Hunger.

Man könnte ja nun einwenden: Es ist nichts natürlicher,als daß viele Krieger
angesichts der drohenden Gefahren von trüben Ahnungen bedrückt werden, und so
haben solche Vorfälle keine Beweiskraft bezüglich eines wirklichen übersinnlichen
Vorausempfindens. Aber wer dergleichen miterlebt hat, wer so manchen wirklich
„ahnungsvoll" Bedrückten in seinem ganzen Gebären beobachten konnte, der weiß,
daß solches Ahnen aus den Tiefen der Seele steigt, daß es kein Spiel der Phantasie
ist wie bei manch anderem, der auch sagt, „ich glaube, ich komme nicht wieder,"
sondern daß es untrügliches, auf dunklem, verborgenem Schauen fußendes Erleben
ist. Es lohnt darum, derlei Ahnungen ernsthaft nachzugehen, und auch der
gegenwärtige Krieg wird zu diesem wenig beachteten Kapitel der Psychologie
nicht wenig Stoff liefern, wenn es nur sorgfältig gesammelt wird. A. G.-W.











Briefkasten.



Anfragen, deren Beantwortung von allgemeinem
:: Interesse ist, werden hier beantwortet. ::

Beeinflussungen durch geheimnisvolle Einwirkung. In einer größeren Gesellschaft
begegnete mir vor einiger Zeit ein Großindustrieller, Herr A. M. Wir saßen
beim Nachtisch einer größeren Gasterei und man neckte mich, den Verfasser mehrerer
okkultistischer Schriften, mit den Erlebnissen, die ich „für bare Münze nehmen
wolle und die doch nur Einbildungen einer erregten Phantasie wären"„

Ich lächelte dazu und schwieg. Da sagte Herr M., dem ich alles andre
wie okkultistische Regungen zutraute:

„Nun, so ganz belanglos sind solche Dinge nicht, ich selber habe kürzlich
etwas sehr Sonderbares erlebt."

Ich bat, es mir zu erzählen, und er sagte:

„Ich schenke Ihnen sogar die Geschichte zur Veröffentlichung, und mögen
Sie damit Glück haben!"

Ich dankte ihm sehr. Hier ist die Geschichte, die ich Herrn A. M. selber erzählen
lasse:

„Vor fünf oder sechs Jahren war ich zur Karnevalszeit in Nizza, wo ich eine
Villa am Meer und ziemlich abgelegen von dem Getriebe der Welt an der städtischen
Uferpromenade besitze.

Es war neueres, herrliches Wetter, und da ich eine lange, stille Fahrt in


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