Freiburger historische Bestände - digital

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„Aber von neuem verfolgt von einem Bunde dreier europäischer Völker
, wird nach drei Monden und dem Drittel eines Mondes der alte König
wieder eingesetzt auf seinen Suthl, und jener von seinen Kriegsvölkern tot
geglaubt, die dann wider ihren Willen ihre Penaten hüten."

„Die Völker und die Gallier, wie Tiger werden sie sich würgen untereinander
. Des alten Königs Blut wird das Spielwerk schwarzen Verrats
sein. Die Lilie wird aufrecht erhalten werden; aber die letzten Zweige des
alten Blutes werden bedroht werden.44

„Darauf werden sie einander bekriegen.44

„Dann aber wird ein junger Kriegsmann wider die große Stadt ziehen,
auf seinem Wappenschild wird der Löwe stehen und der Hahn. Die Lanze
aber wird ihm gegeben werden von einem großen Fürsten des Ostens.
Höchst rühmlich und hilfreich werden ihm die gallobeigischen Völker beistehen
, die sich mit den Parisern vereinigen werden, um Unruhen zustande
zu bringen, Kriegsvölker zu sammeln und sie alle mit Ölzweigen zu ,be-
deeken.*'

„Darauf wird Friede sein fünfundzwanzig Monden hindurch.4*

„In Lätitia wird die Seine, rot von Blut, durch Verwüstung und Sterblichkeit
ihre Wogen wälzen; neue Aufstände der Unzufriedenen werden
wiederum erfolgen.44

Josephine, überrascht von diesen Verkündigungen, hielt, nachdem sie
noch einige nicht minder wunderbare Sätze, als die eben angeführten, gelesen
hatte, inne und fragte Napoleon näher nach dieser seltsamen Prophezeiung;
aber der Kaiser schien keineswegs geneigt, dem, was Meister Ollvarius
niedergeschrieben, im Ernste einigen Wert beizulegen, sondern antwortete
nur: „Prophezeiungen pflegen stets zu sagen, was man sie sagen lassen will,
indessen gestehe ich, diese hat mich sehr überrascht.44 Er wechelte darauf
rasch den Gegenstand der Unterhaltung, und von der Prophezeiung des
Meisters Noel Ollvarius war nicht weiter mehr die Rede.

Nach seiner Rückkehr von Elba sprach der Kaiser von einer ägyptischen
Zauberin einmal mit dem Obersten Abd . . ., der damals sein Be-
gleiter gewesen war. „Ich habe nie an dergleichen glauben wollen,44 sagte
er ihm, „aber jetzt gestehe ich frei, es gibt Dinge, die über dem menschlichen
Gesichtskreis stehen, die niemand, sei er auch mit dem größten
Scharfsinn begabt, je zu ergründen vermag. Zeuge dessen ist jene seltsame
Prophezeiung aus dem Benediktinerkloster, die während der französischen
Revolution ans Licht kam und die ich kenne. Was bezeichnet sie?
Ist ein anderer als ich damit gemeint? Wahrhaftig, wir sollten uns um
alles an den wenden, der die Welt regiert» und uns die Lichtstrahlen wohl
zunutze machen, die hier und da auf einige bevorzugte Wesen niedergeströmt
sind, um uns über den wahren Weg aufzuklären, den wit einschlagen
müssen, und uns frühzeitig von den Hindernissen zu unterrichten,
die uns entgegenstehen können."