Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 259
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1916/0263
— 259 -

Die Geschichte dieser Prophezeiung ist in der Tat merkwürdig genug
und noch nicht bekannt, ich will sie erzählen, wie ich sie aus sicherer
Quelle erfahren. Francois von Metz, Generalsekretär der Pariser Kommune
, entdeckte sie. Es ist ja bekannt, daß zu Ende des Jahres 1792 und
zu Anfang des Jahres 1793 die königlichen Lustschlösser und die Gebäude,
die Klöster, Abteien und Kirchen auf Befehl der Bergpartei geplündert wurden
. Hauptzweck dabei war, wenigstens nach der Absicht der Führer jener
mit fürchterlicher Konsequenz alles auf die Spitze treibenden Partei, alle
Papiere und schriftlichen Denkmäler zu vernichten, die Bezug auf Geistlichkeit
, Adel und Königtum hatten. Die Bücher der öffentlichen Bibliotheken
, insbesondere aber Pergamente und Handschriften aller Art, wurden
aut das Rathaus von Paris geschleppt, dort mußten sie einen förmlichen
Prozeß durchmachen, wurden in Anklagezustand versetzt, freigesprochen
oder verdammt und demgemäß entweder erhalten oder alsbald verbrannt

An einem Tage des Juni 1793 war eine ziemliche Anzahl von Bibliotheken
verbrannt worden; in einem großen Saale hatte man vorläufig die
gefundenen Handschriften aufgestapelt, und Francois von Metz schritt mit
einigen Angestellten zum Urteil über dieselben und über die geraubten
Bücher. Zuerst kam eine Masse theologischer und physikalischer, astronomischer
und historischer Sachen; dann stießen sie auf viele Bücher in
Oktav, Quart, Duodez, die alle in Pergament gebunden und mit einigen
Zeichen versehen waren. Einige der Angestellten behaupteten, sie haben
zur Bibliothek der Benediktiner gehört, während andere der Meinung waren,
sie kämen aus der reichen bibliographischen Sammlung der Genovefianer.
Ihre Überraschung war nicht gering, als sie sahen, daß sie Abhandlungen
über die verborgenen Wissenschaften, über Astrologie, Alchymie, Nekro-
mantie, Chiromantie, über dig Kunst der Prophezeiung in allen ihren Formen
enthielten.

Sie hatten schon fast alle die Schriften, die ihnen meist nur von geringer
Wichtigkeit und der Ehre des Märtyrertums auf dem Scheiterhaufen
nicht würdig zu sein schienen, in ihre Verzeichnisse aufgenommen, als ein
kleines Büchlein in Duodez ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Es
war das Buch der Prophezeiungen, verfaßt von Philipp Noel Olivarius,
Doktor der Medizin, Chirurg und Astrolog. Dieses Buch enthielt noch, außer
der seinigen, mehrere Prophezeiungen von unbekannten Verfassern, während
nur die seinige unterzeichnet war; außerdem stand auf der letzten
Seite: Finis und die Jahreszahl 1542, in Ziffern, wie sie im sechzehnten Jahrhundert
gebräuchlich waren.

' Francois von Metz las Olivarius* Prophezeiungen ganz durch, aber er
verstand ihren Sinn durchaus nicht, hielt sie indessen für so wichtig, daß er
sie mit eigener Hand abschrieb und zu mehreren anderen Prophezeiungen
legte, die er sich gesammelt hatte und die sich später unter seinen Papieren
fanden.

17*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1916/0263