Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 292
(PDF, 124 MB)
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292 —

Zeit keinen Zorn ünd keine Eifersucht, keine Stimmungen und Launen, keine
Hast und Unruhe noch Sorge und Leid einzulassen. Wie wird ihm diese
Zeit zu einem Erlebnis werden, das er nicht mehr missen möchte, das für
ihn zu einem Bedürfnis, zu einer Seelenspeise wird, die er nicht mehr entbehren
kann. Wenn sich aber zu diesem einen Menschen noch entzweiter
und dritter hinzugesellt, dann entsteht das, was wir bei dem Zusammenklingen
von Tonwellen beobachten: Kraftvermehrung. Der Ton a, auf dem
Klavier angeschlagen, wird sich mit dem Ton a, der gleichzeitig auf der
Violine angestrichen wird, verschmelzen und es wird eine Verstärkung der
Kraft eintreten. Wie geistesmächtig, wie gewaltig, gleich einem Sturmesbrausen
, ist die gemeinsame Volksbegeisterung, die wir ja jetzt alle erlebt
haben. Welche Geistesmacht und Geistesfülle, welch ein Strom von Kraft
und Leben muß nun da ausgehen, wo die Einigkeit des Geistes unter
Menschen besteht! An dieser Einigkeit zerschellen jetzt alle unsere äußeren •
Feinde und darum können wir daraus lernen, wie wir auch die inneren
Feinde der Seele überwinden können, die uns hindern, auch innerlich groß
und frei zu werden, auf daß uns die finsteren Gewalten des Schicksals nicht
mehr länger niederbeugen. Da wir unter der Wirkung der Allgewalt des
Geistes, besonders in der Natur, alle dasselbe erleben, sofern wir uns nur
dieser Allmacht hingeben, so ist auch hier der Boden, wo wir uns alle die
Hand reichen können. Mögen wir auch sonst einer Weltanschauung und
Denkweise huldigen, welcher wir wollen, es berührt diese nicht, denn wo
viele dasselbe erleben, da besteht ein inneres Band und alle Unterschiede
fallen fort.

Solche Lichtgedanken nun, welchen ich mich bei der Geistessammlung
hinzugeben habe, heißen:

„Ich lebe in der Allgegenwart des Geistes*"
Die Geistessammlung auf diese Wahrheit wird die Lebensströme aus dem
Universum anziehen und alles Disharmonische aus meiner Seele austreiben.
Eine zweite Geistessammlung heißt:

„Geist ist alldurchdringendes Licht."
Sie ist die Kraft, die uns jenes plötzliche Licht innerer Erleuchtung aufgehen
läßt, nach dem wir vergeblich mit unserem Verstände gesucht haben. Und
wenn wir an der dritten Geistessammlung festhalten:

„Wo Licht ist, ist keine Finsternis",
so wird diese die finsteren Gedanken aus der Seele austreiben, welche uns
so leicht umnachten. Wenn wir aber viertens gegen die Übermacht der
Sorgen und der Angst vor der Zukunft nicht Herr werden können und wir
halten an der W?ahrheit fest:

„Geist ist allgegenwärtige Liebe",
so wird diese geistige Liebe uns die Lebensbedingungen schaffen, die sie
allen Lebensformen freiwillig spendet. Wie die Bäume ihre Kronen öffnen
dem Unendlichen und die Blumen ihre Kelche der Sonne zuwenden, ohne


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