Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 293
(PDF, 124 MB)
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sich Gedanken zu machen, woher sie ihre Lebensbedingungen nehmen, also
wird auch diese Geistessammlung die Seele in die rechte Stellung bringen,
um alles anzuziehen, was ihr Lebensdasein erfordert. Und schließlich wird
die Geistessammlung:

„Geist ist allmächtiges, allharmonisches Leben"
in uns den Glauben befestigen, daß in dem großen Weltall alles nach geistigen
Gesetzen bis aufs kleinste geordnet ist, daraus der Ursprung einer wunderbaren
Weltharmonie hervorgeht. Wenn ich mich aber geistig an diese
Harmonie des Alls anlehne, so kann es nicht möglich sein, d&ß die Disharmonie
meiner Seele, die wir in Worten ausdrücken wie: Aufregung,
Zorn, ungezügelte Leidenschaft, Verbitterung usw. bestehen kann.

Wer so sich täglich zu der Gedankenwelt seines höheren Selbst aufzuschwingen
vermag, der überbrückt die Grenzen zwischen Sichtbarkeit
und Unsichtbarkeit, zwischen dem Reiche der Vergänglichkeit und dem unvergänglichen
Leben.

Eine ganz neue Welt wird sich dem Suchenden erschließen, die Welt,
wo es keine Tränen mehr gibt, kein Alter, keine Krankheit und keinen Tod.
Denn alle diese Erscheinungen sind noch die Früchte des Irrtums, die dem
ungeistigen Menschen anhaften. Das wahre Leben aber ist fortgesetzte Entwicklung
zu den lichten Höhen der geistigen Welt, und die ist allgegenwärtig
und nicht in weiten Fernen. Es ist das Reich Gottes, welches inwendig ist
in Euch. Wir müssen über unsere Gedanken wachen, daß sie sich nicht in
die Zeitlichkeit verstricken und die Seele erwürgen, indem wir uns täglich
die Worte des tiefsinnigen J a c o b B ö h m e in die Erinnerung zurückrufen:

Wem Zeit

Wie Ewigkeit

Und Ewigkeit

Wie Zeit,

Der ist befreit

Von allem Streit.

Alsdann aber können wir nur noch dem Ewigen dienen, und aus höheren
Welten v. ird uns ungesucht das zuströmen, was wir in den niederen
Sphären selbstsüchtigen Begehrens vergeblich gesucht haben: Die Fülle
des Lebens. Nur die reinen Seelen dürfen eingehen in jene Welt, welche
ihnen die göttliche Gedankenkraft als reife Frucht ihrer Selbstlosigkeit und
Lauterkeit freiwillig darreicht. Dem geistig gerichteten Menschen wird
die Gedankenkraft nur ein Mittel zur Befreiung des Geistes aus Nacht und
Finsternis der irrenden Sinne. Nie wird er materielle und selbstsüchtige
Ziele dabei verfolgen. Denn die Weisheit und Erleuchtung, welche von nun
an sein Inneres durchdringt, wird ihn befestigen in der Erkenntnis, daß die
Macht über die Materie nur auf dem Wege der dienenden Liebe ungestraft
erworben wird. Wo irgend ein Mensch von Leidgedanken gequält wird,
da werden die guten Gedanken der Bruderliebe hineilen und einen Sonnen-


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