Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 311
(PDF, 124 MB)
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durch die Muskeln in mechanische Energie transformieren können, auch
derart zu transformieren, daß sie den Körper verläßt und sich
an andern, willkürlich gewählten Stellen betätig, so
hat man eine theoretische Protothese für die Erklärung der meisten derartigen
Phänomene." Bei einer andern Gelegenheit äußert er sich: „In
solchem Sinne läßt sich sagen, daß die mediumistischen Erscheinungen folgendermaßen
zusammenfaßbar sind: „Gewisse Menschen vermögen
ihren physiologischen Energievorrat (der bekanntlich
fast ausschließlich als chemische Energie vorhanden ist) in andere
Formen zu verwandeln, die sie durch den Raum versenden
und an vorgeschriebenen Stellen in eine der
bekannten Energien zu rücktransformieren könne n."

Der Führer des Monistenbundes, der gewiß einwandfreie und unverdächtige
W. Ostwald, gibt also die Möglichkeit solcher Fälle zu und glaubt
sie auch „im Rahmen der gegenwärtigen Wissenschaft" erklären zu können,
indem er annimmt, daß gewisse Menschen fähig s i n d , e i n e n
Teil der ihnen innewohnenden Energie derart umzuwandeln
, daß diese Energie den Körper verlassen und
sich an anderen willkürlich gewählten Stellen wieder
betätigen kann. Das ist der Standpunkt eines modernen Naturforschers
, den man hören kann. Er läßt wenigstens die Tatsachen gelten,
die durch einwandfreie Zeugen festgestellt und nachgeprüft sind. Auch der
Nobelpreisträger Riebet erklärt: „Die Tatsachen sind wahr," und
der Psychiater Prof. Morseiii erklärt: „Ich bin auf dem Standpunkt, d a ß
ich das wirkliche Vorhandensein der meisten Phäno-
m e n e nicht m ehr leugnen kan n , während ich sie früher einfach
für Wirkungen der Einbildungskraft hielt." Soviel zur Authentizität der
Tatsachen. Über ihre Bedeutung herrscht unter den erwähnten Gelehrten
noch keine Einmütigkeit. Ich habe das letztemal schon darauf hingewiesen,
daß ein Teil von ihnen mit Ostwald die Meinung vertritt, es handle sich
dabei um bewußte oder unbewußte Fernwirkung lebender Menschen, während
ein anderer Teil in diesen Erscheinungen einen vorwiegenden Einfluß
Verstorbener erkennt, welche die Energievorräte gewisser Menschen, von
denen Ostwald spricht; nur als Mittel benützen, um sich in der Körperwelt
bemerkbar zu machen. Eine Entscheidung dieses Streites möchte ich auch
nach dem mir bis jetzt bekanntgewordenen Verlauf des Großerlacher Falles
vorerst noch nicht wagen. J."

Die Metaphysik des 20. Jahrhunderts.

„Simplicitatis veritatis sigillum."

Von Robert Blum.

(Fortsetzung.)

Die Unzulänglichkeit heutiger „Seelenlehre" in dieser Hinsicht fühlen
auch bereits eine Reihe unserer tiefer denkenden Psychologen und Gelehr-


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