Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 331
(PDF, 124 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Oft mitten in des Tages Treiben kam's,
Daß ich das Atmen deiner Seele spürte,
Dann war's, als ob dein Blick auf mir geruht,
Als ob mich leise deine Hand berührte.

Sag an, hast du nicht auch schon oft gefühlt,
Daß uns geheime Kräfte eng verbinden?
Ein Strom von Licht kreist zwischen dir und mir; —
Wer mag des Rätsels Tiefe wohl ergründen!





Okkultistische Umschau.









Eingetroffene Prophezeiung. In seinem im Oktoberheft des Z. f. 0. veröffentlichten
Artikel: „Kriegswende. Ein Traumerlebnis" bezeichnete Herr
Gustav Ferdinand Müller den 4. November als einen Tag von großer
Bedeutung. Diese hat jener Tag dadurch erlangt, daß an ihm der Beschluß über
die Aufrichtung des Königreichs Polens gefaßt wurde, welchen die Zeitungen dann
am 5. 11. bekanntgaben. Dieses weltgeschichtliche Ereignis hat den Traum des
Herrn Müller zu voller Erfüllung gebracht. Ein neuer, wichtiger Beitrag für das Vorkommen
von Wahrträumen!

Zum Tode der Pythia von Paris. Es war im Jahre 1896, im Salon des Dr.

Tripier zu Paris; der jüngere Dumas führte eine Dame in die Pariser Gesellschaft
ein, von deren Weissagekunst er sehr viel hielt und die gleich an diesem Tage ihres
„ersten öffentlichen Auftretens" eine seltsame Probe ihrer Kunst gab. In jenem
Salon wurde ihr nämlich der Marquis de Mores vorgestellt, der durch seine
Beteiligung an der Politik, seine Aufsätze und seine Zweikämpfe in der Pariser
Oesellschaft eine bedeutende Rolle spielte. Er stand in der Blüte seiner Jahre. Kein
Mensch wußte, daß er sich mit dem Gedanken einer Forschungsreise trage, als ihm
die Wahrsagerin beim Studium seiner Hand den Rat gab: „Gehen Sie niemals zu
den Wilden: man würde Sie dort in Stücke reißen." Überrascht erwiderte der
Marquis: „Gnädige Frau, Sie setzen mich in Erstaunen. Ich bereite wirklich eine
Reise zu den Wilden vor!" Die Wahrsagerin erklärte, sie habe auf der flachen
Hand des Marquis das Zeichen des Todes im fernen Lande gesehen. Der Marquis
von Mores unternahm seine Reise und nach längerer Zeit traf die Nachricht von
seinem Tode in Paris ein. "

Zu dieser Zeit gehörte die Wahrsagerin schon zu den „Sehenswürdigkeiten"
von Paris . . . Am Tage nach ihrem Auftreten im Salon des Dr. Tripier erschien
im „Figaro" ein langer, begeisterter Aufsatz des jüngeren Dumas, und damit war
die Wahrsagerin mit einem Schlage eine Berühmtheit geworden. Kein Mensch
weiß, woher sie stammte; als beinahe Fünfzigjährige war sie aus dem Nichts aufgetaucht
, nannte sich Madame de Thebes und alle Welt strömte ihr zu: Geldleute
ließen sich von ihr aus den Linien der Hand die Zukunft weissagen. Offiziere
des französischen Heeres und der Flotte befragten sie um ihr Schicksal, die bedeutendsten
Schriftsteller verkehrten in ihrem Salon und beschäftigten sich in der
Presse mit ihrer Psychologie, vor allem aber fand sie großen Zulauf aus der Welt
des Theaters. Selbst gekrönte Häupter verschmähten es nicht, sich von ihr weissagen
zu lassen, und Paloli, der Fremdenführer aller Fürstlichkeiten in Paris, er-


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