Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 332
(PDF, 124 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1916/0336
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zählt in seinen Erinnerungen, daß ein Besuch bei Madame de Thebes stets zu dem
nichtamtlichen Programm gehört habe. Alljährlich schrieb Frau von Thebes ihren
Weissagungskalender, der gegen Ende des Jahres zu erscheinen pflegte. Aus dem
schreiend rot gebundenen Buche brachte die Presse fast aller Länder regelmäßig
Auszüge, und da Frau de Thebes jedesmal so schrecklich viel zu weissagen hatte,
ist es kein Wunder, daß auch manche ihrer Voraussagen eingetroffen sind. Sie
rühmte sich, den Tod König Eduards VII., des Belgierkönigs Leopold, den Tod des
Präsidenten Faure und Carnot vorausgesagt zu haben, und in ihsem 1912 erschienenen
„Almanach" findet sich die Weissagung für das österreichische Kaiserhaus:
„Der Fürst, der auf den Thron wartet, wird nicht herrschen, und an seiner Stelle
wird ein Jüngling herrschen, der gegenwärtig nicht daran denkt, zur Regierung zu
gelangen." — Worte der Weissagung, die durch die Ermordung des Erzherzogs
Franz Ferdinand und durch die Thronbesteigung Kaiser Karls ihre Bestätigung gefunden
haben.

Auch den Weltkrieg wollte sie vorausgesagt haben, allein ihre dahingehenden
Weissagungen hat* sie beinahe Jahr für Jahr wiederholt, und sie hielten sich in
recht allgemeinen Ausdrücken wie alles übrige, was sie auf allen möglichen Gebieten
— Witterungskunde und Landwirtschaft, Politik, Literatur usw. — vorauszusagen
pflegte. Ob sie selbst an ihre Kunst glaubte, weiß man nicht. Suchte man sie in
ihrem vornehmen Wohngebäude auf, so fand man eine elegante, weißhaarige Französin
von den besten Umgangsformen, die sich mit einer Unmenge Tierstatuen,
Handabgüssen aus Qips und dergleichen Dingen umgab und, sobald das Gespräch
auf die Kunst der Weissagung kam, den Standpunkt vertrat, die Handlesekunst
sei eine Wissenschaft, die eigentlich in den wissenschaftlichen Unterricht
aufgenommen werden müsse.

Arabische Prophezeiungen. (Politische Kuriosa aus einem türkischen Kalender
.) Von Edgar P. Stern - Bagdad. Vor mir liegt ein kleines Büchlein in
Taschenformat, dessen arabischer Titel in der Übersetzung wie folgt lautet:

„Die Aussichten der Könige."
Von dem berühmten Astrologen Schech Mahmud el Alim in Kairo:

Für das Jahr der Hedschra 1331.
Die nicht mit einem Siegel versehenen Exemplare sind ungiltig.

Preis 1, Piaster usw. usw.
Es handelt sich um eine der im Orient massenhaft verbreiteten Kalenderprophezeiungen
, die auf einer angeblich durch übernatürliche Eingebungen ermöglichten
Auslegung gewisser Stellen des Korans und besonders einiger kabbalistischen
Schriften des Islam beruhen. Sie genießen weitgehendes Vertrauen selbst in den
gebildeten Schichten der Bevölkerung, die durch die ganze Eigenart des Morgenlandes
eine gewisse begreifliche Neigung zur Mystik hat. Das vorliegende Büchlein
hat vor drei Jahren (wir schreiben jetzt das Jahr 1334 der Hedschra) eine Anzahl
Weissagungen gegeben, die, wenn sie nicht auf Zufall zurückzuführen sind, geeignet
erscheinen, den Glauben an „Dinge, von denen unsere Schulweisheit sich
nichts träumen läßt", erheblich zu bestärken.

Auf Seite 11: Die Ereignisse des Jahres 1331 und der nächstfolgenden Jahre
werden, soweit dies nach der Wissenschaft des „Djaser" und des „Sandes" möglich
ist, wie folgt angegeben — aber Allah ist der Allwissende über die Richtigkeit der
Verhältnisse.

Auf Seite 16: Tunis und Algier werden sich durch eine Revolution von der
französischen Oberherrschaft befreien und Sieger bleiben.

Auf Seite 17: Österreich wird bald schwer von Feinden bedrängt werden.
Auf Seite 23: Frankreich wird sich demnächst in einen gewaltigen Krieg


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