Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 349
(PDF, 124 MB)
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darstellt, daß die synthetische Einwirkung einer ganz hervorragenden Intelligenz
gar nicht zu verkennen ist. Aber dieses höchste Prinzip, diese siebente ;
liraft, ist weder eine menschliche Intelligenz, noch eine irdische Kraft;
denn die Erde mit allem, was darauf ist und lebt, ist ja in letzter Instanz
„umgewandeltes Sonnenlicht". Es muß also eine Kraft sein, die da war
und wirkte, noch ehe sich unser Planet gebildet hatte

Die Idee einer ewigen, allgegenwärtigen Energie, welche sich im Weltall
und in unserer irdischen Natur offenbart, bildet das Fundament aller wissenschaftlichen
, philsophischen und religiösen Systeme. Niemand leugnet eine Ur-
ursache, und nur Unterschiede in den Ansichten betreffs ihrer Attribute,
aber nicht betreffs ihrer Existenz bilden das Motiv für die Meinungsverschiedenheiten
und Kontroversen zwischen den verschiedenen Sekten. Unter
dieser Energie sich nichts weiter vorzustellen als bis aufs äußerste sublimierte
und sich selbst bewegende Substanz — eine Art hypergalvanischer Batterie
welche durch ihre perpetuellen und sich selbst erzeugenden Tätigkeiten das
Umeinanderkreisen von Sonnen und Planeten verursacht und welche alle physischen
und psychischen Phänomene auf Erden bewirkt, widerstrebt der skeptischen
Intelligenz des zwanzigsten Jahrhunderts, und ohne abergläubisch zu spin.
brauchen wir nicht gerade aus diesem dynamischen Prinzip mit seinem vorgeschriebenen
modus operandi, welcher die aktiven Gesetze der Natur bildet, jene
leblose intelligenzlose Fatalität zu machen, als welche es zum großen Teile erscheint
in moderner Wissenschaft und Philosophie. Denn wenn wir die
schöpferischen Operationen dieser Ur-ursache bis in die Ewigkeit der Vergangenheit
und des Mysterium bis in die entferntesten Strukturtiefen des Weltalls verfolgen
, so stoßen wird doch immer und überall wieder auf Leben und Intelligenz
und können sie auch niemals los ^werden. „Wer?" oder „Was?" ist also diese
lebende Intelligenz an der Wurzel des ganzen Evolutionsprozesses? Das ist
die Frage, welche neben den drei andern Fragen:

„Woher?", „wohin?", „wozu?"
zu den Grundproblemen der Metaphysik zählt, und deren Lösung erst m
unsern Tagen möglich geworden ist, hauptsächlich durch die Entdeckung der
Radioaktivität, auf deren neuerschlossene Erscheinungen, als Grundlage wissenschaftlicher
Tatsachen, die Metaphysik ihre diesbezüglichen Theorien und Spekulationen
stützen kann. Diese gipfeln in der Erkenntnis, daß „alles strahl t",
wodurch zugleich das „Alles fließt" des II er a kl i t verständlich und erwiesen
wird, wie aus unsern Ausführungen ersichtlich. Das konstituiert auch zugleich
den großen Fortschritt der Metaphysik des zwanzigsten Jahrhunderts gegenüber
derjenigen der eben vergangenen Jahrhunderte, deren viele Ungereimtheiten,
Widersprüche und Irrtümer auf Grund jener Erkenntnis leicht zu berichtigen sind.
Denn durch die Entdeckung des Radium wurde nicht bloß die Chemie zu einer
Umänderung ihrer fundamentalsten Anschauungen gezwungen, sondern auch die
Wissenschaft im allgemeinen sieht sich genötigt zu einer Erforschung der ihr
bis jetzt noch ziemlich fremden Grenzgebiete, im „U n g r e i f ba ren" vorzu-


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