Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 366
(PDF, 124 MB)
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Zustande befindlich bildet sie das menschliche Leben. Sie erhält das Geistige
im Zusammenhange mit dem Stofflichen, und wenn ein böser Zufall den regelmäßigen
Verlauf der Kette unterbricht, so tritt eine Störung oder, mit anderen
Worten, der Tod ein. Indessen kann sich diese Kette zuweilen wieder schließen,
wenn die Seele noch um den Körper her irrt und sich mit ihm in Verbindung
zu setzen sucht, aber sie kann es nicht selbst. Es bedarf jener gemischten Kraft,
welche, durch eine ähnliche von neuem angeregt, die gelösten Ringe wieder aneinander
schließt. Alsdann kehrt das Leben zurück, es findet eine vollständige
Wiederauferstehung statt. Der Verfasser ist von der Wahrheit dieses Prinzipes
so tief durchdrungen, daß er behauptet, der Magnetismus befähige uns in vielen
Fällen, diejenigen ins Leben zurückzurufen, welche wir für immer verloren
hielten, wenn wir nur sogleich in den ersten, auf den Todeskampf folgenden
Stunden ans Werk gehen. Die Medizin hat den Vorhang ein wenig gelüftet
und, wie es scheint, ein wenig Licht auf diesen Gegenstand geworfen, wenn
sie annimmt, daß ein Toter noch ziemlich lange Zeit nach seinem Ableben
ein Bewußtsein dessen haben kann, was um ihn her vorgeht. In dieser Überzeugung
empfehlen uns die Ärzte dringend, den Abgeschiedenen allein zu lassen,
wenn er den letzten Seufzer ausgestoßen hat. Sie haben in der Tat recht, denn
die gemischte Kraft, welche die Seele an den Körper fesselt, ist nicht mit einem
Male gebrochen. Nur allmählig verschwindet ihr Einfluß, und sie hat noch
nicht aufgehört, wenn ihre Wirkung schon nicht mehr zu bemerken ist. Und
dann können wir uns nicht vorstellen, daß das Geistige in seinen Fähigkeiten
allein durch diese Trennung eine größere Entwicklung erlangt hat und daß es,
um den Leichnam herschwebend, dem es nun kein Leben mehr verleiht, ohne sein
Wissen mit den die Körper belebenden und die im Totenzimmer zurückbleibenden
menschlichen Wesen bildenden Geistern in Verbindung treten kann. Wenn
nun unsere Gedanken erkannt werden und die Seele, die uns verläßt, beunruhigen
können, warum sollen wir darauf bestehen, sie zu quälen? Warum
wollen wir sie nicht ruhig si,ch in die neue Existenz finden lassen, welche ihrer
wartet ?

Bei den obigen Versuchen sehen wir das magnetische Agens hauptsächlich
auf die Materie wirken, weil, da der Magnetiseur bei dem Beschreiben seines
Kreises keine bstimmte Absicht hat, der Strom den Nervenfäden des Operateurs
und ihren zahllosen Fäserchen folgt, welche ihm als leitende Kette zu den Fingerspitzen
dienen, von wo es sich in die auf den Fußboden gezeichneten Kohlen-
striche verbreitet. Indem nun die Kreisbewegung mit seiner Natur am meisten
harmoniert, so behält es dieselbe im Kreise selbst bei. Hier strahlt es, ähnlich der
Elektrizität, die sich auch von ihrer Bahn entfernt, um nach links oder rechts
auf die am meisten empfänglichen Körper (die besten Leiter) überzuspringen
, auch viel stärker gegen gewisse Personen als gegen andere und wirkt
bald auf den Körper, bald auf die Seele, zuweilen auf beide zugleich.
Deshalb zeigen auch zwei demselben Versuch unterworfene Individuen selten eine
völlige Übereinstimmung in den magnetischen Erscheinungen, obwohl nicht das-


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