Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 368
(PDF, 124 MB)
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Viertes Kapitel.

Ekstase. — Mittel, sie zu erzeugen. — Die Individuen, welche in ekstatischen Zustand
versetzt werden können. — Methode, die Ekstase gehörig zu leiten. — Was die
Ekstatischen sehen. — Erklärung der bei Ekstatischen zuweilen vorkommenden
Qabe, ihnen fremde und unbekannte Sprachen zu verstehen und sie zu sprechen. -
Berühmte Ekstatische. — Torquato Tasso.

Das magnetische Agens influenziert und modifiziert den menschlichen Organismus
; seine Wirkungen auf den Körper sind deutlich zu erkennen, den?!
häufig bringen sie Störungen in die tierische Ökonomie, was durch die hier
berichteten Erfahrungen bestätigt wird. Jeder Magnetiseur und eine kleine Zahl
von Ärzten befassen sich noch damit, die Wirkung des Magnetismus auf unser
materielles Sein zu bestreiten. Man stimmt in dieser Minsicht überein, aber die
Wirkung auf die Seele ist noch nicht allen einleuchtend; ja es gibt sogar Ärzte,
die ein unstoffliches Prinzip im Menschen durchaus leugnen. Sie, die daran
gewöhnt sind, immer mit der Materie in Berührung zu treten und den Mechanismus
ihrer Gesetze auseinanderzulegen, sie behaupten, daß alles, was über
die Physik hinaus das Gebiet der Psyche, des Geistigen, betritt, als Halluzinationen
und Träumereien zurückgewiesen werden müsse, weil der Mensch nur die
Konsequenz aus der Vereinigung verschiedener Prinzipe von gleichem Ursprünge
sei, weil das Leben sowie die Intelligenz als das Ergebnis der stofflichen
Organisation betrachtet werden müssen.

Wenn sie nun, um sich selbst konsequent zu sein, die Seele verwerfen,
so müssen sie doch anerkennen, daß der Magnetismus Wirkungen hat, die außerhalb
der materiellen Welt liegen. Andere im Gegenteil - und Leute dieser
Denkungsart finden sich hauptsächlich in den Klassen der Gesellschaft, die eine
wenig aufgeklärte Religionsansicht haben - sehen im Mesmerisrnus nur
übernatürliche Dinge, welche sie einer höllischen Mac h t zuschreiben, daher
ihr Zorn und ihre Anathemen gegen M esmer und diejenigen, welche mutig der?
von ihm angebahnten Weg verfolgen. Beide irren in Folge ihrer Übertreibungen
und aus dem Grunde, weil sie sich keine Zugeständnisse zu machen wissen,
welche gleichwohl ihre Berechtigung im Raisonnement und der Manifestation
leicht verständlicher Erscheinungen finden würden. Der Mystizismus sowohl
wie der Materialismus haben Grenzen, die der menschliche Geist
nicht überschreiten darf, ohne in Wahnsinn zu verfallen und jene Theorien
ins Leben zu rufen, die man, je nach Zeit und Ort, zu Gunsten der Leiden
Schäften, der Interessen der Politik oder der Selbstsucht auszubeuten sucht.

Die Seele ist ebensowenig eine Chimäre wie der Körper. Die geistigen Fähigkeiten
, welche der Somnambulismus und die Ekstase oft auf einer hohen Stufe
entwickeln, sind für den denkenden Menschen die Enthüllungen eines Prinzips,
dessen Negation nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft weniger
schwierig sein dürfte als dessen Erklärung; besonders wenn man sich nicht
an der Quelle selbst, amanimalen xVLagnetismus, Licht verkhaffen will,
der doch durch die merkwürdigen Erscheinungen, mit denen wir uns beschäftigen
wollen, die Existenz eines anßermateriellen Prinzips im Menschen
beweist.


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