Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 389
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
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ist, besteht darin, das Geld als solches mehr zu lieben als die notwendigen
Dinge, die allein durch das Geld erlangt werden können.

Uni in einem Unternehmen den größten Erfolg zu erreichen, in einer Kunst
den größten Fortschritt zu machen oder irgendeine Angelegenheit zu fördern,
dazu ist nötig, daß wir zu bestimmten Tageszeiten alles vergessen, was jenes
Unternehmen, jene Kunst oder jene Angelegenheit betrifft. Indem wir dies tun,
beruhigen wir unsere Geister und sammeln frische Kraft zu erneuter Leistung.

Wessen Denken sich immer um dieselbe Sache dreht, wer immer nachsinnt
oder grübelt, was er tun oder lassen soll, der vergeudet diese Kraft sozusagen
in der Tretmühle des Gehirns. Wir sagen uns in Gedanken immer wieder
dasselbe Ding. Wir bauen sozusagen aus diesem wirksamen, wenn auch unsichtbaren
Gedankenelemente immer wieder dieselben Bauten auf. Die eine ist
eine nutzlose Wiederholung der anderen.

Wenn wir immer geneigt sind, über eine bestimmte Angelegenheit nach-
zudenken oder uns über sie auszusprechen, wenn wir sie nicht vergessen wollen,
wenn wir uns ihrer zu allen Zeiten und an allen Orten erinnern wollen, wenn
wir in Wort und Gedanken nicht in den Ton verfallen wollen, der die Gesellschaft
um uns herum beherrscht; wenn wir erst gar nicht versuchen, ein
Interesse daran zu gewinnen, was von anderen gesprochen wird, wenn wir
vielmehr entschlossen sind, nur über das zu sprechen, was uns angeht, oder
überhaupt zu verstummen, dann laufen wir Gefahr, ein halber Narr zu werden,
ein Steckenpferdreiter, ein Monomane, das heißt, ein von einer fixen Idee besessener
Mensch.

Ein solcher Kranker schafft sich seinen Ruf selber. Er ist von einer Idee
völlig eingenommen und, vielleicht ganz unbewußt, immer darauf aus, diese Idee
jedermann aufzuzwingen. Er ist außerstande, seine Lieblingsidee oder den
ausschließlichen Gegenstand seiner Gedanken auch nur zeitweilig zu vergessen
und auf die Gedanken anderer einzugehen. Aus diesem Grunde verliert er
die Kraft des Vergessens, die Kraft, jene ihn ganz erfüllenden Gedanken aus
seinem Gehirn hinauszuwerfen. Er treibt immer tiefer und tiefer in jene Idee
hinein. Er umgibt sich mit ihrer besonderen Atmosphäre oder ihrem Elemente,
und sie wird solcherart nicht weniger wirksam als jede andere sichtbare und
wirksame Idee.

Andere Menschen, die um einen solchen Kranken sind, spüren den Einfluß
dieser besonderen Idee und empfinden sie unangenehm. Denn das Denken
eines Menschen wird von jenen, die um ihn sind, durch einen noch nicht benannten
Sinn empfunden. In der Feinheit dieses Sinnes liegt das Geheimnis
deines günstigen oder ungünstigen „ersten Eindruckes" auf Menschen. Du
lebst in dem Geiste, der dir entfließt, du sendest ein Element in die Luft, das
andere für oder gegen dich einnimmt, gemäß seiner Eigenschaft und im Verhältnis
der Feinsinnigkeit, mit der Menschen dieses Element aufzunehmen vermögen
. Du wirst von der Geistigkeit anderer in derselben Weise beeinflußt, seien
ski nun fern oder nah. Wir sprechen also auch zu anderen, wenn unsere


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