Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 475
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1916/0478
denten Aufschluß erteilen. Daher wandte sich der Schriftleiter des „Intermediäre*' an-
ein Mitglied der Familie und veröffentlichte in der Nummer vom 30. August das Resultat
seiner Nachforschung:

„Wir haben die Frage einem Mitgliede der Familie vorgelegt. Er bestreitet
nicht die Richtigkeit der Erzählung, bedauert jedoch deren Veröffentlichung und
wünscht, daß die Besprechung intimer, persönlicher Vorfälle im „Intermedia ire" unterbleibe
, da dieselben weder der Geschichte noch der Wissenschaft angehören."

Die vorzüglich geleitete „Chronique Medicale" teilt jedoch diesen Standpunkt
nicht und glaubt weder taktlos zu sein noch berechtigte Pietätsrücksichten dadurch zu
verletzen, daß ein eigenartiges Vorkommnis aus dem Leben hervorragender Metischen
einer ernsten Prüfung empfohlen wird. In diesem Sinne mag sich daher auch das
„Zentralblatt für Okkultismus" berechtigt sehen, den Forschern des Okkulten diese
Geschichte zur Analyse und Erklärung zu unterbreiten, die vor ähnlichen bereits veröffentlichten
Mitteilungen f) den Vorzug hat, als richtig bestätigt worden zu sein und
noch stets nachgeprüft werden zu können. Berichte über Ereignisse dieser Art sind wert,
sorgfältig gesammelt zu werden und den Gegenstand einer eingehenden Bearbeitung
zu bilden, denn diese Frage umfaßt eine Gruppe von Problemen — wie da sind
die Schutzwirkung der Talismane und Amulette, die Beeinflussung durch Edelsteine,
die Wunderwirkung der Reliquien und Heiligenstatuen — welche unter Berücksichtigung
der Mitteilungen theosophischer Hellseher in bezug auf Gedankenformen und Gedankenverdichtungen
sowie bei Annahme der Übertragung der menschlichen Aura auf Gegenstände
wissenschaftlich diskutierbar geworden sind und berechtigterweise nicht mehr
als simpler „Aberglaube" beiseite geschoben werden können. Ernst Hentges.

Papst Pius X. hat den Krieg vorausgeahnt. Rene Bazin veröffentlichte im
„Echo de Paris" eine Artikel reihe über die Eindrücke, die ihm eine kürzliche1 Reise
nach Rom verschafft haj. Bei dieser Gelegenheit kommt er auch auf einen Besuch zu
sprechen, den er dem früheren Kardinalstaatssekretär Merry del Val abgestattet hat.
„Pius X.", so erklärte ihm bei dieser Gelegenheit der Kardinal, „hatte seit geraumer
Zeit schon den heute tobenden Weltkrieg vorausgesehen und wurde nicht müde, in
seinen Gesprächen auf diesen <Krieg anzuspielen. So oft ich in den Jahren 1912, 1913
und zu Beginn des Jahres 1914 morgens die Gemächer des Heiligen Vaters betrat,
um mit ihm zu arbeiten, unterbrach er meinen Vortrag schon bei den ersten Worten
häufig genug mit der Bemerkung: „Das alles hat wenig Bedeutung neben dem, was
uns die Zukunft bringen wird." Der Papst wies mit einem familiären Dialektausdruck
auf den großen Krieg, der da kommen wird, hin und fügte hinzu: „Das Jahr 1914
wird nicht vorübergehen, ohne daß ein gewaltiger Krieg ausbricht." Es war das eine
Sorge u.id eine Angst, die seine letzten Lebenstage verdüsterten."

Wünschelrutendienste. Die Trinkwasserversorgung unserer Truppen im Ostea
ist bei der dürftigen Kultur des Landes mitunter mit nicht geringen Schwierigkeiten
verknüpft. Zur Aufsuchung von Wasseradern findet dort die vielumstrittene Wünschelrute
mehrfach Verwendung, deren rätselhaften Fähigkeit«! man seit einigen Jahren
nicht mehr so großes Mißtrauen entgegenbringt wie in früheren Zeiten. In der
Tat ist die Annahme, daß die Erfolge der Rutengänger auf Täuschung oder Selbstbetrug
beruhen, daß das Vertrauen in die Wirksamst der Wünschelrute mittei-
alterlichem Aberglauben entstamme, heute nicht mehr zu jgfftifertigen. Das bezeug«
die amtlichen Berichte des Kaiserlichen Gouverneurs von Lindequist über die Erfolge
der vom Standrat von Uslar in Südwest-Afrika gemachten Versuche, mit ihrer Hüte
Wasserquellen aufzufinden, die diesem geübten Rutengänger auch zahlreiche A«pgv

f) Vergl. Zentralblatt für Okkultismus, Jahrg. 8, S. 140 „Der geheimtiisVoMö*
Mumknsarg", sowie S. 203 „Der unheimliche Papyrus."


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