Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 479
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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gezogen. Wir haben innig gebetet um die Gesundung des Kindes, nichts half! In
den langen, bangen Nächten, die ich mit der Pflegerin durchwachte, ging die Zitnmer-
türe von selbst auf ; schlössen wir sie, nicht lange, so öffnete sie sich wieder von selbst,
meistens um die Mitternachtszeit. „Ja, was ist denn das?" fragte ich die Pflegerin. Die
sagte: Das kommt oft vor. Wenn ein Mensch zum Sterben ist, so holen ihn die ins
Schattenreich vorausgegangenen Verwandten ab.

Als das kranke Kind nacheinander den Namen seines Vaters rief, meinte sie, es
wäre gut, demselben sofort Kenntnis zu geben, ebenso der Taufpatin. Ersterer kam auf
Drahtnachricht am Freitag an, die Patin konnte, da sie zahlreiche Kinder hatte, wegen
Ansteckungsgefahr nicht herfahren.

Am Samstag, den 2. April 1892, 6 Uhr früh, gab die kleine Menschenblüte ihre reine
Seele ihrem Schöpfer zurück. Genau dieselben Worte wie im Traum sprach meine
trauernde Mutter. An derselben Stelle, wie mir geträumt, wurde die Bahre errichtet.
Vier Haarlöckchen nahm ich zum Andenken und gab dafür meinem kleinen Engel Schneeglöckchen
und Veilchen als letzten Gruß.

Heute, da ich ruhiger zurückdenken kann, kommt mir öfter der Gedanke, man hätte
versuchen sollen, die Zimmertüre abzusperren. Ob diese dann in jenen Nächten auch
geöffnet worden wäre.

Mir träumte in den ersten Jahren manchmal noch von meinem heimgegangenen
Kinde. Ich sah dasselbe stets als größeres Mädchen.

Etwas zwingt midi zum Nachdenken: Als vor einigen Jahren die ferne lebende
Mutter meines Mannes starb, hatte ich abends nach 10 Uhr das Gefühl, als stünde jemand
vor dem Fenster im Hofe, und ich hörte einen Laut, der wie „Ach" klang. Ich ging sogleich
nachsehen, konnte aber niemand entdecken. Mein im Gemache anwesender Mann
sah und hörte nichts. Im Laufe des nächsten Tages wurden wir telegraphisch benachrichtigt
, daß die alte Frau um 1 Uhr morgens gestorben ist. Warum fühlte und hörte
ihr eigener Sohn nichts?

Einige Male ist es mir schon vorgekommen, daß ich momentan nur auf einen Augenblick
ein weißes Kätzchen san, einmal im Keller, ein anderes Mal im Vorhaus, welches
ich nie vorher im Hause, auch nicht in der Umgebung gesehen habe. Jedesmal bekam
ich kurze Zeit darauf die Nachricht vom Tode eine bekannnten Mädchens. Einmal war
«s die Kunde vom Hinscheiden einer 19jährigen Selbstmörderin wegen unglücklicher
Liebe, ein andermal vom Sterben eines älteren Mädchens, das mir sehr sympathisch war.

So wüßte ich noch manches Außergewöhnliche zu erzählen. Gelegentlich werde
jch wieder einen Bericht zusenden. Ich verbürge mich für die volle Wahrheit dessen,
was ich hier aufgezeichnet habe.

Hochachtend
Maria Jamernegg, Oberlehrersgattin.













Vom Büchertisch.



Alle hier genannten Bücher sind durch die Sortiments-
Abteilang der Verlagsbuchhandlung Max Altmann in
:: Leipzig zu beziehen. ::













Das Kochsalz als Gewürz und Krankheitsursache und seine Beziehungen zur Kultur,
Ein Beitrag zur Lösung der Salzfrage. Von Dr. med. Gustav Riedl in.
Verlag von Friedrich Funke, Freiburg (Baden). 2,40 Mk.
Das Buch ist dem Andenken des auch als vorzüglich gewappnet gewesenen
fmpfgegners Dr. med. Heinrich Didtmann gewidmet, der auch schon gewichtige Gründe
für ernste Warnungen vor dem Salzgenuß gesammelt hat. Viele Leser werden zunächst
mißtrauisch staunen, wenn sie den Salzgenuß als gefährlich bezeichnet hören,
hat man doch von Jugend auf gelernt, daß zum Aufbau des Körpers Salze notwendig
sind. Es ist aber zu bedenken, daß diese Salze nicht gleichbedeutend mit dem ge-


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