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luiiei hitzköpfig, ohne Überlegung; er unterscheidet sich aber von ihm durch
eine größere Gefühlsstärke, wobei der Verstand immer erst hinterher folgt. Die
Entschlüsse, die der Sanguiniker faßt, beruhen mehr auf dem Gefühl, während
sie beim Choleriker Sache des Verstandes sind. Der Sanguiniker besitzt Selbstbewußtsein
und Freiheitsliebe, ist sehr empfänglich und leicht zu begeistern, im
Benehmen liebenswürdig und freundlich, überhaupt gesellig. Er liebt Vergnügungen
, ist lebens- und genußfroh, bewahrt aber eine noble Gesinnung und
ist aufrichtig, gut und gerecht, seinen Mitmenschen gegenüber human und hilfsbereit
. Ihn kennzeichnet Lebhaftigkeit der Gefühle und Gedanken, sowie Witze
und poetische Veranlagung; Sanguiniker sind sogenannte „Versemacher".
Beschaffenheit der Hand: Mittelgroße und mittelkräftige, elastische
Hand, nicht zu hart und nicht zu weich, von feiner Form und schmalem,
zartem Bau. Hell, rosa, bläulich oder rötlich gefärbt, warm und feucht
sich anfühlend.
Beschaffenheit des Daumens: Normaler, wohlgeformter Daumen.
Langes oberes Daumenglied, welches länger als das zweite Glied ist.
Beschaffenheit der Finger: Lange, glatte, viereckige oder konische
Finger, am untern Teil breit; Nagelglieder lang und dünn. — Saturnfinger
lang und zugespitzt.
Ergänzende Merkmale: Mandelförmige Fingernägel, glatt, mittelstark
und hellrosa gefärbt. — Ein Stern oder ein doppeltes Kreuz in der Hand.
— Parallele Linien in der Hand. Eine klar gezeichnete Linie von der
Venuslinie bis zum Jupiterberg laufend.
Die schlechten Eigenschaften.
Schlechte Eigenschaften bewirken bei dem Sanguiniker Leichtsinn, übertriebene
Sorglosigkeit und Neigung zur Ausschweifung, besonders auch in sexueller
Beziehung. Er ist fast völlig ohne Willensbeherrschung, seinen Trieben
und Gefühlen sklavisch unterworfen.
In der Hand sind diese Eigenschaften gekennzeichnet durch ein halbes
Gitter auf dem Jupiterberg. Der Jupiterberg selbst ist flach und schlaff, mit
keinen guten Zeichen versehen, aber mit einer Menge kleiner Linien.
*
Das phlegmatische Temperament.
Die guten Eigenschaften.
Den Phlegmatiker kennzeichnet Mangel an Lebhaftigkeit und Beweglichkeit;
er ist langsam und bequem in geistiger und körperlicher Hinsicht, ferner ruhig,
behäbig und schwerfällig, sowie selbstsüchtig und ohne Zartgefühl. Sein Gefühlsleben
ist überhaupt wenig entwickelt. Auch treffen wir bei ihm wenig
Sinn für das Höhere, aber dafür starke materielle Tendenzen. Er ist vielfach
mild und zaghaft, von schwerfälliger Intelligenz und Langsamkeit der Auffassung;
an seine geistigen Fähigkeiten darf man keine besonderen Ansprüche stellen.
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