Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 506
(PDF, 124 MB)
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Oft träumt man von Gegenständen, Arbeiten oder Personen, mit denen
man sich Tags zuvor beschäftigt hat oder mit denen man bald in Berührung
kommen wird — auch hier ist die Rolle des Geistes als Akteur unverkennbar.

Höher entwickelte Tiere, w, z. B. Hunde, Affen, Pferde träumen; der
Hund knurrt, schnappt und schneidet während des Schlafes bisweilen Gesichter
und ist sichtlich erfreut, wenn man ihn aus einem qualvollen Traum aufweckt.
Daß Hunde mit Überlegung handeln, kann nicht bezweifelt werden. Es gibt aucn
Pferde, welche rechnen; sie addieren, subtrahieren, und man könnte ein dickes
Buch über die erstaunlichen Leistungen dressierter Tiere, wie sie die moderne
Varietebüne bietet, schreiben. Selbst die Produktionen dressierter Vögel setzen
uns manchmal in Erstaunen, um so mehr als letztere nur ein kleines Gehirn
haben. Daß viele Vögel träumen, erkennt man aus dem eigenartigen Gezschwit-
scher, Schlagen mit den Flügeln und Aufscharren des Schnabels, welches man
bisweilen während des Schlafes der Tiere beobachten kann.

Da nur der Geist die Fähigkeit besitzt, zu denken, logisch zu handeln
und zu reflektieren, so ist man versucht, bei manchen Tierarten Uranfänge von
Geist, der sich auch bis zu einem gewissen Grade entwickeln läßt, anzunehmen.
Die Wissenschaft versuchte nachzuweisen, daß der Geist ein Produkt zunehmender
Anpassung und Höherentwickelung des Körpers sei. Dagegen lehren die
Heilige Schrift und die Geistlichen, daß der Geist ein Funke Gottes sei und als
fertiges Ganzes vom Menschen Besitz nehme. Man wies darauf hin, daß der
Säugling keine Spur von Geist erkennen lasse, erst nach Wochen oder Monaten
erwache sein geistiges Leben.

Die menschliche Seele ist die Quelle des Geistes und das autbauende
Prinzip, welches ihrem Träger Form und Gestalt verleiht — die sichtbare Erscheinungsform
, welche zugleich Zustand und Eigenschaften des Geistes individuell
zum Ausdruck bringt, den Zellenaufbau, Wachstum und Ernährung selbst
tätig regelt, Wunden heilt, Gefühlsregungen aller Art dem Geiste zum Bewußtsein
bringt und durch das Sprachrohr der fünf Sinne seinen Willen leitet.

Jedes Tier und jede Pflanze besitzt eine Seele, selbst die Kristalle sind
beseelt, sie wachsen nur in völlig von der Luft abgeschlossenen Räumen, in
Höhlen oder Teichen. Ob formlose Steine wachsen, ist fraglich.

Man kann oft den Charakter eines Menschen, sein „Dichten und Trachten",
seinen physischen und seelischen Zustand aus der Art seiner Träume erkennen.

Der gesunde, korrekt denkende und ebenso handelnde Mensch hat „normale"
Träume, deren Geschehnisse logisch aufgebaut zu sein pflegen; dagegen wird
z. B. der schwere Verbrecher von grauenhaften, beunruhigenden Träumen heimgesucht
.

Es gibt verhältnismäßig wenig Menschen, die nicht wenigstens einmal im
Leben einen prophetischen Traum gehabt hätten?

Dem Baumeister E träumte, daß in seiner eine Meile entfernten Dampf-


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