Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 507
(PDF, 124 MB)
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Ziegelei Feuer ausgebrochen sei. Eine Stunde später meldete ein Bote, daß sein
Schuppen, welcher an die Ziegelei angebaut war, brenne.

Wiederholt reichte mir jemand im Traum ein Telegramm, und es ging dieser
Traum immer in Erfüllung, obgleich ich höchstens Briefe erwartete und an Telegramme
nicht dachte; bisweilen träumte ich von Krankheit und befand mich am
folgenden Tag in sehr gedrückter seelischer und körperlicher Verfassung.

Hier können allerdings auch physische Vorgänge die Ursache des Traumes
gewesen sein. Es gibt „restaurierende" und „konsumierende" Träume. Zu den
letzteren pflegen namentlich ausschweifende Träume zu gehören.

Zu Anfang des Krieges erschienen in verschiedenen Zeitschriften und vielen
Tageszeitungen Artikel über zahlreiche Kriegsprophezeiungen und auf den Weltkrieg
bezugnehmende Träume, welche sich auf die Zeit vor Kriegsausbruch bezogen
. Bald wurde das Jahr 1913, bald 1914 als Anfangsjahr bezeichnet.

Besonders interessant sind die Kriegsprophezeiungen Kavalkamis, eines
Obersten beim japanischen Generalstab. In seinem 1912 bei Baumann*) erschienenen
Buche: „Das Schicksalsjahr 1913" beschreibt er den Verlauf des Krieges,
und es ist inzwischen fast alles eingetroffen. K. sagte unter anderem auch voraus,
daß die Italiener mit unseren Feinden gehen würden, Deutschland aber siegen
und seinen Besitz bedeutend erweitern werde.

Tausende von Feldpostbrieien und Erzählungen unserer Feldgrauen berichten
von allerhand mystischen Erlebnissen, von rätselhaften Gestalten, die
ihnen, rechtzeitig einer Gefahr vorbeugend, erschienen, von prophetischen und
Warnungsträumen. Es dürfte durch diese Mitteilungen die Traumforschung
wesentlich bereichert werden. Auch deuten alle Anzeichen darauf hin, daß man
sich nach dem Kriege mehr als je zuvor mit dem Okkultismus beschäftigen wird,
namentlich da er die Bibel und die christliche Religion voll anerkennt und die
Wunder Christi in logischer Beweisfolge erklärt.

In Nordamerka ist schon seit vielen Jahrzehnten der Okkultismus verbreitet
und es erscheinen dort eine Reihe ansehnlicher okkultistischer Zeitschriften
und Zeitungen, wie z. B. der „Progreß-Thinker" in Chikago.

Im Herbst 1913 nahm ich an einer spiritistischen Sitzung des Photographen
Jean Baer in Berlin teil, um mir selbst ein Urteil zu bilden. Im ganzen waren
etwa 10 Damen und Herren anwesend, unter ihnen auch der Astrolog Professor
Arminius aus Boston. Dieser zeigte uns am Schluß der sehr interessanten
Sitzung, auf deren Verlauf ich hier mangels Raum leider nicht eingehen kann,
eine Reihe Kartons mit den Horoskopen der regierenden Fürsten.

Besonders eingehend erklärte er das Horoskop Kaiser Wilhelms und führte
aus, daß die äußerst prekäre Stellung des Uranus und des Mars auf ein großes
Unglück, welches den Kaiser in diesem oder dem folgenden Jahre heimsuchen
würde, hindeuten. Damit war offenbar der Krieg gemeint

Frau Saballus in Ragnit, Kreis Tilsit, erzählte mir, als ich sie

*) Charlottenburg, Wümersdorfersee.


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