Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 539
(PDF, 124 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1916/0542
Scharfsinn und Intelligenz. Polizei-Spür-Hunde scheinen genau zu wissen, was
man von ihnen erwartet. Ein Fall ist bekannt, daß sich ein Biber einen Winter-
yorrat von Fröschen einlegte. Tote Frösche konnte er nicht aufbewahren,
sie wären verfault; gesunde, lebende wären ihm davongehüpft; somit brach er
seinen Fröschen das Rückgrat und es war für seine tägliche frische Nahrung
gesorgt. Man könnte ganz'e Bände füllen mit Erzählungen von Tatsachen, welche
die Intelligenz von Tieren beweisen.

Die Spinne wartet geduldig den Augenblick ab, der am günstigsten ist,
um sich auf ihre Beute zu stürzen; der Vogel wählt sich für den Bau seines
Nestes den Ort, der ihm am sichersten dünkt. Dinge, welche der Mensch nur
mit äußerlichen Mitteln zuwege bringt, vollführt das Tier aus eigener Kraft und
übertrifft dabei noch den Menschen,

Wenn aber die Tiere in vielen von ihren Handlungen nur vom Instinkt
geleitet werden, so ist dies ebenfalls beim Menschen der Fall; beim Gehen und
Stehen, Essen und Trinken und bei allen unwillkürlichen Bewegungen. Ein
Mensch, der bei jedem Schritte erst genau berechnen müßte, wohin er seinen Fuß
setzen soll, würde nur langsam vorwärts kommen; der Klavierspieler braucht
sich nicht erst zu überlegen, welche laste er anschlagen soll; die Seele in seinen
Fingern findet die richtigen Tasten von selbst. Dasjenige, was man „Instinkt"
nennt, ist eine Seelenkraft, eine Tätigkeit, welche in dem sogenanten „Unterbewußtsein
" ihren Ursprung hat

Aus diesem Unterbewußtsein gehen alle instinktiven oder geistigen Wahrnehmungen
, Ahnungen, psychische, „okkulte" und magische Kräfte und deren
Wirkungen hervor. Sie sind nicht notwendigerweise vom Verstände geleitet;
sie können eintreten, ohne daß man es beabsichtigt oder will. Paracelsus sagt,
daß selbst der größte Zauberer keine Auskunft darüber geben könnnte, wie und
auf welche Weise er seine magischen Wirkungen zustande bringt. Gerade weil
diese seelischen Tätigkeiten von der Gehirntätigkeit abhängig und deren störendem
Einflüsse nicht unterworfen sind, treten sie auch bei Tieren, welche nicht
darüber nachzudenken, auf. Liebe und Haß üben ihre Wirkungen aus, ohne daß
die intellektuelle Spekulation dazu nötig; und weil das Tier weniger denkt
und audi weniger spekuliert, deshalb ist sein Innenleben auch oft tätiger als das
eines Menschen und es kann diesen an okkulten Fähigkeiten übertreffen.

Der Hypnotismus wurde von Tieren schon lange praktisch angewendet,
ehe noch unsere Professoren etwas davon wußten. Es ist bekannt, daß Schlangen
kleine Vögel durch ihren Blick bezaubern können, so daß sie ihnen in
den Rachen hüpfen oder durch Schrecken gelähmt werden.

Hunde, Pferde, Vögel und andere Tiere übertreffen den Menschen im Hellsehen
, d. h. sie nejimen Dinge im Astralen wahr, die für den normalen Menschen
unsichtbar sind. Die Literatur strotzt von solchen Berichten. Als der Leichenzug
des ermordeten Königs von Portugal an der Stelle ankam, wo das Attentat begangen
wurde, bäumten sich die Pferde und waren nicht vorwärts zu bringen.
Im „Theosophist" vom Januar 1909 befindet sich ein interessanter Bericht eines

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