Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
10.1916/17
Seite: 559
(PDF, 124 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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während einer Lektion, die ich meinen Schülern in S. gab, aic iure des Auditoriums
auf. Ich sage einem Schüler, er solle die Türe zumachen. Kaum hat er sie zugemacht
, so tut sie sich wieder auf. Ich ganz unwillig, gehe vom Katheder herunter,
um sie selbst zuzumachen. Da erblicke ich denn vor derselben die ganze Gestalt
meines ehemaligen akademischen Freundes, und sogleich fällt mir, in Rücksicht unserer
ehemaligen Verabredung, dabei ein: Ist der etwa gestorben? Nach einigen Wochen
erhalte ich einen Brief aus R. mit der Nachricht, daß an demselben Tage mein Freund
gestorben sei und noch vor seinem Absterben befohlen habe, man solle mir sogleich
Nachricht von seinem Tode geben." —

Eine andere ähnliche Geschichte erzählte mir und vielen anderen ein alter,
ernster und streitbarer Krieger: „Ich wohnte", sagte er, „einem Feldzuge in Polen bei,
wo ich von meinem Vater etliche 50 Meilen entfernt war. Einst, da ich mich kaum
zu Bette gelegt,, sah ich bei meinem Bette, bei welchem auf einem Tische mein Nachtlicht
stand, einen Mann, ganz wie mein Vater gestaltet. Indem ich fragte: Wer da?
und nach ihm griff, so ergriff er mit seinen eiskalten Händen die meinigen und drückte
sie so fest, wie sich zwei Freunde drücken, die voneinander zärtlich Abschied nehmen.
Ich sah nach der Uhr und schrieb mir den Tag und die Stunde in meine Schreibtafel.
Diese Erscheinung ging mir auf dem Fuße nach und immer fiel mir dabei ein: Ist etwa
dein alter Vater gestorben? Wem ich sie erzählte, der lachte, bis ich nach drei
Wochen Nachricht erhielt, daß in derselben Nacht mein Vater mit Tode abgegangen sei."

(Aus der Denkschrift vom Wiedererkennen, Wiedersehen und Erscheinen der
Unsrigen nach dem Tode. Von Dr. Joh. Fr. Teller.)









Briefkasten.

Anfragen, deren Beantwortung von allgemeinem
Interesse ist, werden hier beantwortet. ::





Afra-Abende in Cöln. Im April d. J. fanden im Metropol-Palast allabendlich

Gedankenübertragungs-Experimente statt, die insofern das lebhafte Interesse aller Forscher
in Anspruch zu, nehmen Berechtigt sind, als die Experimente in ihrer Art neu
und sämtlich verblüffend gelunden sind.

Die Anordnung war folgendermaßen: Ein großer, rechteckiger Saal wurde vor
Beginn der Vorführungen von der Kapelle, sowie zu Tanzproduktionen benutzt. Um
9 Uhr betrat Fräulein Afra, geführt von dem Impresario, die Bühne und gab ihre
Absicht und Bitte um Mitwirkung kund. Frl. Afra scheint etwa 25 Jahre alt, soll
nach der Ankündigung Skandinavierin sein und macht den Eindruck einer leicht
Verzückten. Sie trägt ein Gewand von grauer Seide, um Kopf und Schultern einen
Gazeschleier von weißer Seide, das Gesicht ist frei. Der Körperbau ist zart. Der
Impresario ist schwarz, von großer Figur und macht einen intelligenten und sehr
energischen Eindruck. Unter das Publikum tretend und Afra den Rücken zugewandt,
bittet er um Aufgaben. Man reicht Visitenkarten, Postkarten, Pässe, Bilder, Uhren,
Münzen, gereimte Sätze mit Umstellung, Abänderungen usw., künstliche Worte, sinnlose
Sätze, kurz, man sucht neben scheinbar einfachen möglichst schwierige Fragen zu
stellen. Während der Impresario die Gegenstände Afra gegenüber mit seiner Person
gewissermaßen zudeckt und bei scharfer Konzentration auf die Dinge einige tiefe
Atemzüge tut, wendet er sich an Afra, ihr immer den Rücken zukehrend, mit „Bitte"
als Aufforderung zum Beginn. Der Abstand zwischen Impresario und Afra betrug
im Durchschnitt 10—20 m. Eigentliche Fragen werden nicht gestellt, das „Bitte" ist
alles, worauf A. beginnt: mit ausgestreckter Hand wie suchend und mit dem Schleier
spielend in der Luft herum fühlend, den Blick verschleiert zur Decke und abwechselnd


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