Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 61
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0065
gesehen haben, für jeden einzelnen Planeten Extramittel zusammenstellen und
dieselben mit obiger Unterlage im Verhältnis von 3:1 zusammen räuchern.

Um Einflüsse aus den 4 Elementen heranzuziehen, muß man die Mittel der
die astrologischen vier Trigonen beherrschenden Planeten kombinieren. Also
haben wir für Feuerwesen das feurige Trigon Widder—Löwe—Schütze mit den
herrschenden Planeten Mars—Sonne—Jupiter usw.

Leider sind uns nur Bruchstücke dieses Zweiges des Okkultismus erhalten
geblieben und wir müssen von neuem nach Ursache und Wirkung forschen.

Wie dem auch sei, das Geisterreich ist nicht verschlossen; suchet, so werdet
ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan!

Eusapia Paladino f

Von Ernst H e n tg e s.

Dieser vollklingende, eigenartige Name ist in weiteren Kreisen bekannt
geworden und drang selbst in jene breitere Öffentlichkeit, die den sogenannten
spiritistischen Erscheinungen im allgemeinen skeptisch gegenübersteht. So
konnte ein Tagesblatt von der Bedeutung wie die „Frankfurter Zeitung" am
vergangenen 24. Mai die Meldung bringen, daß das berühmte Medium vor
einigen Tagen in Mailand gestorben ist.

Eusapia Paladino wurde am 21. Januar 1854 in Murge (Pugiia) als das
Kind armer Eltern geboren. Ihre Kindheit war sehr unglücklich; die Mutter
starb bei ihrer Geburt und der Vater wurde acht Jahre später (1862) von
italienischen Räubern ermordet. Anfänglich fand die arme Waise Aufnahme
bei ihrer Großmutter, wo sie unter andauernden Mißhandlungen traurige Tage
* verlebte und endlich aus dem Hause fortgejagt wurde. Obdachlos irrte die
Kleine umher, bis eine wohlhabende Familie aus Neapel, vom Mitleid gerührt, sich
ihrer annahm und sie mit häuslichen Dienstleistungen beschäftigte. Später
heiratete die Eusapia einen kleinen Handelsmann aus Neapel, namens Raphael
Delgaiz. Die Ehe blieb kinderlos. Jedoch hat Eusapia Paladino in der Folge
zwei Waisenkinder adoptiert, was zur Kennzeichnung ihres uneigennützigen
Charakters besonders zu erwähnen ist, da ihr vielfach vorgeworfen wurde, daß
sie sich berufsmäßig als Medium betätigte.

Eusapia Paladino ist gänzlich ungebildet, kann weder lesen noch schreiben
und spricht im normalen Zustand nur ihren neapolitanischen Dialekt. Sie besitzt
den unverfälschten gesunden Verstand und die Intuitionskraft der ungebildeten
Menschen und zeichnet sich besonders durch sichere Menschenkenntnis
aus. Wie alle Medien und Hochsensitiven besitzt sie sehr lebhafte Antipathien.

Die zahlreichen Forscher, die mit ihr experimentiert haben, beschreiben sie
als^ eine ziemlich kleine, aber wohlproportionierte, lebhafte Italienerin mit
dunkelkastanienbraunem Haar. Die etwas untersetzte, korpulente Erscheinung
entspricht durchaus nicht der Vorstellung von ätherischer Schmächtigkeit, die
sich mit dem Begriff Medium gerne verbindet. Das energische, scharf profilierte


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0065