Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 64
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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des .Mediums; Anschlagen von Musikinstrumenten; Lageveränderungen von
Mobiliargegenständen; Apporte usw.

2. Gewichtsveränderungen; Ab- oder Zunahme des Körpergewichts des
Mediums um 5 bis 10 kg; Levitation des Mediums.

3. Gefühlseindrücke: Windzug, intensive Kälte, Berührungen von fluidalen
Gliedern usw.

4. Lichterscheinungen am Kopf und Körper des Mediums; formlose
Nebelgestalten.

5. Geräusche: Klopflaute in den Möbeln, in den Zimmerwänden, in der
Luft; Musiktöne, menschliche Stimmen, Händeklatschen usw.

(). Abdrücke und Schriftzeichen. Abdrücke in Lehm, Glaserkitt, Ruß; direkte
Schrift; Beklecksen der Anwesenden mit Farbstoff usw.

7. Materialisationen. Bildung fluidaler Glieder, meist Hände, Arme, Köpfe
(ganze Gestalten in völliger Ausbildung waren nie sichtbar). Handlungen,
ausgeführt von diesen Teilmaterialisationen. Materialisation eines Armes, der
aus der Schultergegend des Mediums hervorwächst, jedoch eine größere Reichweite
besitzt als der physische Arm des Mediums. (Diese Materialisation gab
häufig zu Betrugsanschuldigungen Anlaß.)

8. Einwirkungen chemischer und elektrischer Art (photogr. Platte; Elektro-
skop; Magnetnadel).

9. Verständnis und Sprechen fremder Sprachen (Englisch, Deutsch). War
nur sehr selten zu beobachten. Im Trance spricht das Medium reines Italienisch
im Gegensatz zum neapolitanischen Dialekt, welcher seine gewöhnliche Umgangssprache
ist.

Bei den Vertretern der offiziellen Wissenschaft herrscht eine gewisse Tendenz
vor, alle Sensitiven, Somnambulen und Medien als Neuropathen und
Hysterische aufzufassen und in den abnormen Zuständen des Nervensystems, die
allerdings ihrem innersten Wesen und ganzen Umfang nach noch völlig unbekannt
sind, eine Erklärung für diese verwirrenden Phänomene zu finden. Eu-
sapia Paladino bietet in der Tat viele Eigentümlichkeiten, die zu dem Symptomen-
komplex der Hysterie gehören. Verschiedene Kliniker haben sich mit der Physiopathologie
des Mediums beschäftigt und besondere Beachtung verdient in dieser
Beziehung die Untersuchung des berühmten Anthropologen Lombroso. So
lassen sich bei Eusapia Paladino beinahe alle jene physischen und psychischen
Merkmale nachweisen, die zu dem wechselvollen Symptomenkomplex der Hysterie
gehören, wie Gesichts- und Schädelasymetrie, Sensibilitätsstörungen, hyperästhetische
Zonen, Lach-, Wein- und Gähnkrämpfe, Konvulsionen, linksseitige
Cephalalgie, Phobien, zeitweilige Amnesien und Halluzinationen, plötzlicher
Stimmungswechsel usw. Außerdem bestehen noch Spuren eines in frühester
Kindheit erlittenen Schädeltraumas. Ihr Gesichtsfeld soll normal sein. Diese
Symptome, welche für den Fachmann diagnostischen Wert besitzen, können
den Laien nur insoweit interessieren, als sie dartun, daß das Medium ein stark
neurapathisches Individuum ist, dessen Bewußtseinszustände einem steten Wechsel


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