Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 77
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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auch jetzt heimkehre und wiederkommen kann, so oft ich es will und Ihr es
wünscht. Grüßt mir den Vater vieltausendmal und alle unsere Lieben. Er
möchte doch nicht mehr zweifeln, denn ich kränkte mich darob.

Deine Tochter Susanne."

Ein Geister-Besuch.

Ende der sechziger Jahre mußte meine Mutter in einem sehr feinen Gasthofe
zu Genthin übernachten. Da sie in der Nacht Durst bekam, stand sie auf
und trank aus einem Glase Wasser. Kaum hatte sie sich wieder niedergelegt,
da hörte sie mit schweren Schritten jemand den Gang vor ihrer Zimmertür entlang
herankommen, vor dieser blieb er stehen, steckte einen Schlüssel ins Schloß,
schloß auf und trat ins Zimmer. Mit schweren, langsamen Schritten und tief,
fast stöhnend Atem holend, ging dies Wesen dann dreimal im Zimmer auf und
ab, vom Bett meiner Mutter bis ans Fenster; es setzte sich aufs Sofa, blieb dort
einige Zeit sitzen, ging wieder zur Tür hinaus und verschloß sie wieder von
außen.

Auf alle Anrufe meiner Mutter gab der unheimliche Besuch keine Antwort,
sondern tat, als wenn er ihre Worte nicht hörte. Die Zimmertür war von
meiner Mutter fest verschlossen und verriegelt worden, auch hatte sie absichtlich
innen den Schlüssel im Schloß stecken lassen, bevor sie sich am Abend
zur Ruhe begab. Genau in demselben Zustande war der Verschluß auch noch
nach dem Fortgange jenes Wesens.

Der Gastwirt gab auf die Worte meiner Mutter , daß sie eine grausige Nacht
verlebt habe und auf keinen Fall noch länger im Gasthofe bliebe, keine Antwort
, sondern verbeugte sich nur stumm. Aus seinen Mienen will meine Mutter
aber deutlich gelesen haben, daß er von der Unheimlichkeit jenes Zimmers
wohl unterrichtet war.

Ich bemerke noch, daß meine Mutter weder vorher noch nachher krank
war und während jenes Erlebnisses auch in völlig wachem Zustande sich befunden
haben will. Sie hat während der Anwesenheit jenes unheimlichen Wesens
keinen Augenblick daran gezweifelt, daß ein lebender Mann im Zimmer war.
Erst als sie sich von der Unberührtheit des Türverschlusses überzeugt hatte,
ward ihr der Vorgang, unerklärlich.

Ein Schutzgeist.

An einem kalten Wintertage, wo der Schnee knietief die Felder bedeckte,
war mein Vater einst verirrt. Da sah er plötzlich wenige Schritte von sich entfernt
einen Bauer gehen, der in einen dicken, langen Pelzrock eingehüllt war,
lange Stiefel, Fausthandschuhe und eine Pelzmütze trug.

Mein Vater rief ihn sogleich an und bat um Auskunft über den richtigen
Weg. Doch der Bauer gab keine Antwort, sondern ging ruhig seines Wegs.

Nun glaubte mein Vater, der Mann sei schwerhörig und fing an zu laufen,
um ihn zu erreichen. Aber so schnell er auch lieft erreichte er dennoch nicht
jenen seltsamen Wanderer. Auf einmal stieß mein Vater auf den Elbdeich und
fiel nieder. Schnell raffte er sich wieder auf, erstieg den Deich und hielt Um-


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