Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 91
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0095
Speisewürzen und Heilmitteln aus Pilzen zu tun. Der alte „Sonderling" weilt natürlich
längst nicht mehr unter uns und seine Bücher und Schriften, wenn er welche
hatte und nicht früher vernichtete, sind heute vielleicht in alle Winde verstreut, fch
möchte mich daher an alle wenden, die sich mit spagyrischen Fragen beschäftigen, und
sie bitten, ob ihnen Bücher, Handschriften usw. untergekommen sind, die von der
spagyrischen Behandlung der Pilze etwas wissen. Die Behandlung von Kräutern aller
Art auf diese Weise ist ja ziemlich bekannt, aber von Pilzen ist mir nie untergekommen.
Daß mein Bekannter einen schlechten Scherz gemacht hätte, ist ihm nach seinem Charakter
nicht zuzutrauen. Wer diese Bereitungsart, die uns heute so gründlich verloren
gegangen ist, wieder entdeckt, würde nicht allein der Küchenchemie, sondern auch der
Heilkunde einen hervorragenden Dienst leisten."

Die Heilige von Strupkow. Unwesen einer „Prophetin" in Ost■
g a 1 i z i e n. In malerischen Festkleidern zieht die polnische Dorfbevölkerung zwischen
Czernowitz und Lemberg einher und bemüht sich, im dauernden Kampf mit der Gendarmerie
, auf den Stationen jeden einlaufenden Zug zu stürmen. Es ist Bauernvolk
aus Ostgalizien und der Bukowina, das seit einem Monat nach Strupkow pilgert, um
die „neue Prophetin" zu sehen. Einem ruthenisehen Dienstmädchen soll nämlich die
Muttergottes erschienen sein und das Kriegsende für das laufende Jahr zu derselbe»
Zeit, als der Krieg begann, verkündet haben. Dem Krieg sollen drei Hungerjahre
folgen. Die „Auserwählte", Olena Matwijczuk, ist den Zivilpersonen gegenüber sehr
unfreundlich. Sie liegt ganze Tage bewegungslos da, und erst, wenn sich eine größere
Schar von Soldaten um sie sammelt, beginnt sie zu prophezeien. Auch die Geistlichkeit
erfreut sich nicht ihrer Freundschaft, und die Priester, die das „Wunder" zu prüfen
kommen, müssen mit der Erklärung abziehen, daß „sie alle sündhaft sind".

Das Volk glaubt fest an diese Wunder und zählt sie der Reihenfolge nach auf:
1. Dem Mädchen erschien die Muttergottes. 2. Das von der Gendarmerie verbotene
Kreuz grub sich „von selbst" in die Erde ein, ohne sie aufgewühlt zu haben. 3. Auf
dem heiligen Ort ist ein Strauch gewachsen, der immer größer wird, obwohl er
von den Pilgern immer wieder abgeschnitten wird. 4. Das Mädchen nimmt neun
volle Tage keine Nahrung zu sich, und dennoch lebt sie urd ist gesund. — Zwei
Fässer, die das Opfergeld der Frommen enthalten, stehen auf dem Wunderplatz bereit,
und die Gaben (zum Bau einer Kirche) wachsen in die Hunderttausende. Eine«
guten Einfall hatte ein rutheni scher Student, indem er die Hellseherin photographi erte.
Die Weiber rissen sich um diese Bilder und zahlten aus freier Hand 10 und 20 Krone«
pro Stück. Die Bilder stellen das Mädchen vor dem Kreuz kniend, mit weißen Lilien
um den Kopf, dar, oder in einer Kutte, von Soldaten umgeben. Der Ruhm der Wundertäterin
wächst so sehr, daß es ganz große Gemeinden gibt, die keinen Menschen aufweisen
könnten, der die Pilgerfahrt zu ihr nicht mitgemacht hätte.

Pendel und Arzenei. In letzter Zeit habe ich mich viel mit Pendelversuchem
in betreff homöopathischer Arzneien abgegeben und die Wirkungsweise entdeckt. Bisher
konnte man nur wenige Arzneien mischen, ohne daß sie sich gegenseitig aufhöbe*
oder wenigstens schwächten (namentlich die Antidoten oder Gegenmittel). Jetzt glaube
ich imstande zu sein, alle Arzneien dahin zu bringen, daß sie sich nicht schwächen,
sondern verstärken. Ich arbeite also sozusagen auf eine Art Lebenselixier hin, wobei
ich eine große Menge Heilkräuter mit großen Symptomengruppen in eine Mischung
bringe, die fast auf alle Beschwerden reagiert. Den Grund der gegenseitigen Aufhebung
oder Schwächung habe ich in entgegengesetzter elektrischer Polarisation entdeckt
Wen man also vor dem Mischen alle Heilmittel auf gleiche Polarität
bringt, so können sie sich nicht mehr gegenseitig schwächen, wenn die
Mischung erfolgt. Es ist mir bisher gelungen, ca. 20 verschiedene homöopathische Heilmittel
zu einer Gesamtwirkung zu vereinigen, und habe damit bei mir einen ver-


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