Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 96
(PDF, 112 MB)
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06 -

träumte, gab es in meiner Familie ein Unglück, und zwar je nach der Menge und
Farbe der geschauten Fahnen.

Ich erinnere mich noch gut an den ersten Traum dieser Art. Ich sah einen
Turm, von welchem eine schwarze Fahne wehte. Am Fuße des Turmes stand ein
Pferd und ein Hund. Ich hatte den Traum bereits vergessen, als am zweitnächsten
Tag unser Hund wegen Wutverdachtes erschossen werden mußte, und wieder zwei
Tage darauf ging unser bestes Pferd an Wundstarre zugrunde.

Von da an fürchtete ich die Fahnenträurne. Und sie stellten sich auch pünktlich
ein; einige vor jedem Unglück, davon ich in den letzten Jahren mehr denn genug
erlebte. Im Jahre 1914, vor der Mobilmachung, die mir viele meiner Angehörigen für
immer nahm, sah ich unsere gesamten Lastwagen mit kleinen schwarzen Fähnlein
geschmückt. Ich wurde schließlich so nervös, daß ich mich kaum noch zu Bette zu
gehen getraute. Fahnen konnte ich überhaupt nicht mehr sehen, ohne Übelkeit zu
bekommen, weder in Natura noch im Bilde. Ich war in einem beklagenswerten
Zustande.

Da raffte ich mich auf. Ich sagte mir, daß nur meine Furcht es war, die das
Unglück angezogen hatte, und zwang mich, täglich mehrmals, auch noch vor dein
Zubettegehen. Fahnen anzuschauen. Dabei sagte ich mir, daß Fahnenträume nur
Reflexe der Tags zuvor geschauten Fahnen wären. Und siehe da, das böse Omen
verschwand. Meine Fahnenträume lösten keine schlimme Wirkung mehr aus. Nur
einmal noch ließ ich mich von leiser Furcht beherrschen. Arn andern Tage erhielt
ich die Nachricht vom Tode meines Bruders. Aber diese Nachricht erwies sich
später als falsch.

Seit dieser Zeit haben die Träume überhaupt aufgehört und ich bin nun wieder
frisch und gesund. Ich bemerke noch, daß ich diese Zeilen durchaus als Laie schreibe
und wegen der Ausdrucksweise um Nachsicht bitte. Für die Wahrheit des hier Gesagten
siehe ich jedoch jederzeit ein. Herrn ine Stadler, Bad Ischl.





Vom Büchertisch.







Die Pendelbahnen und ihre wissenschaftliche Aufklärung durch Radioaktivität. Von

Dr. H. Langbein. Verlag Jos. C. Flubers Verlag, Dießen. 50 Pfg.

Der Wert der Arbeit liegt in dem wissenschaftlichen Nachweis, daß
die Pendelbahnen gesetzmäßig verlaufen und abhängig sind von den Ausstrahlungen
der Gegenstände, über denen der Pendel ausschlägt. Bisher hatte man noch nicht
die Kreisbewegung rechtsherum von Gold über Gold, die Linksdrehung von Silber
über Silber, den Streichausschlag von Gold über Silber, ferner die gemischten Ausschläge
bei Gemischen erkannt. Man wußte nicht, daß man die Pendelbahnen durch
Übereinanderlegen von Metallplatten beliebig, aber stets gesetzmäßig verändern kann.
Das interessante Verhalten von doppelbrechenden Kristallen, wie Kalkspath usw., und
der Zusammenhang der ganzen Erscheinung mit optischer
Aktivität, der uns der Lösung des Problems näher bringt, war ebenfalls nicht
bekannt. Magnetische oder elektrische Anziehung und Abstoßung kommen als Ursache
nicht in Betracht, es kann sich nur um Selbststrahlung handeln. Es
gehört aber ein vom Menschen ausgehender Anstoß dazu; wie dieser zustande kommt,
wissen wir noch ebensowenig wie bei der Wünschelrute, die auch nur in der Hand
von Sensitiven ausschlägt.

Es wäre zu wünschen, daß diese Untersuchungen fortgeführt und von anderen
Forschern nachgeprüft würden. Denn sie scheinen bei der Wissenschaftlichkeit ihrer
Methode ein helles Licht zu werfen auf das ganze Problem des siderischen Pendels.

Do.


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