Freiburger historische Bestände - digital

für vorteilhafter, well er speziell auf die Durchsichtigkeit d e r
Hornhaut des Auges einwirkt, er macht die Hornhaut klarer und wird
dem Auge dadurch Lichtstrahlen zuführen, die sonst durch die Hornhaut absorbiert
werden würden. Ich habe sogar graue Hornhautflecke auf der Pupille
mit Conium-Tinktur, 1:10 000 Mal verdünnt, nach fünfmaligem Eingebe»
von je 3 Tropfen in Wasser so aufgehellt, daß man den vorher weißlichen Fleck
nicht mehr sah.

Übersinnliche Erlebnisse glaubwürdiger Zeugen

berichtet von E, W, D ob b er kau.
(Fortsetzung.)
Umgehen Verstorbener in ihrem Sterbehause.

1. Als mein Vater gestorben war, geschah es fast jeden Abend, daß die Schlafstubentür
laut hörbar klinkte, wenn meine Mutter sie eben erst verschlossen hatte,
um sich zur Ruhe zu begeben. Es war genau so, als wenn jemand die Türklinke

rasch auf und zumachte.

Meine Mutter war durchaus nicht abergläubisch, kannte auch die Geisterlehre
damals noch nicht, war aber der festen Überzeugung, daß mein verstorbener
Vater in dem Augenblick ins Zimmer trat, wo die Türklinke hell klinkte.

2. Einmal war meine Mutter in der Küche mit dem Abwaschen von Geschirr
beschäftigt. Mit traurigem Herzen dachte sie dabei an meinen Vater.

Auf einmal hörte sie ein Gepolter, Geklirr und Zerschellen von Geschirr.
Sie hatte im ersten Augenblick keine andere Meinung, als daß alles Geschirr,
das vor ihr auf dem Tische stand, herabgefallen und am Boden zerschellt wäre.
Doch zugleich überzeugte sie sich, daß nichts geschehen war. Alles Gesehinstand
noch unbeschädigt und unbewegt auf dem Tische.

Ich erkläre mir dies Erlebnis so:

Mein verstorbener Vater wird neben meiner Mutter gestanden und ihre
traurigen Gedanken empfunden haben. Da wird es sein heißer Wunsch geweae*
sein, sie wissen zu lassen, daß er nicht tot sei, sondern lebe.

Um sie nun vom Geschirr-Abwäschen abzulenken und aufmerksam auf »ick
zu machen, hat er ihr die Vorstellung eingepflanzt, daß alles Geschirr zu Bode»
gefallen sei,

Meine Mutter dachte auch sofort an meinen Vater und glaubte daran, dal
er lebendig ihr zur Seite stand.

3. Einst war ich in einem Zimmer, das neben meines Vaters Sterbezimm*?r
sich befand, und las in einem Buche, dessen Inhalt für mich (ich war dreizen»
Jahre alt) schädlich war, nämlich in einem Buche der Magie.

Kaum hatte ich einige Zeilen gelesen, als es deutlich dreimal ans Fenster
klopfte. Ich erschrak natürlich heftig, legte das Buch fort und sah zum Fenster
hinaus. Doch es war niemand zu sehen. Bald nahm ich das Buch wieder zur
Hand und las weiter. Sogleich pochte es wieder dreimal ans Fenster, diesmal