Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 112
(PDF, 112 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0116
Als seine Freunde ihn verlassen hatten, machte mein Vater einen Rundgang
durch das Haus, um alle Türen zu verschließen.

Wie er an der Bodentreppe vorüber kam, die nach der früheren Vorratskammer
des alten Tischlers führte, hörte er auf einmal ein Getöse, als wenn
jemand mit großer Kraft einen Haufen Bretter die Bodentreppe herab wirft.

Zu sehen war aber nichts, was das Getöse hätte erklären können.

Da mein Vater ein durchaus aufgeklärter Mann war, so haben wir es in
diesem Erlebnis wohl nur mit einer Einpflanzung von Vorstellungen zu tun, von
Seiten eines Geistes, der dem Gespräche vorher mit gerechter Entrüstung zugehört
hatte.

Mein Vater litt es fortan nicht wieder, daß in seiner Gegenwart in unschöner
Weise über einen Verstorbenen gesprochen wurde.

3. Einmal erwartete man spät nachts die von einer Reise zurückkehrende
Herrschaft des großen Gutes W., von dem ich schon erzählte. Da hörte man
einen Wagen im schnellen Trabe auf den Hof fahren und vor der Haustreppe
halten. Als man aber mit Laternen heraus trat, war kein Wagen zu hören nock
zu sehen. Erst einige Stunden später kam die Gutsherrschaft gefahren.

Ich bemerke, daß das Gut W. ganz einsam in den Wiesen lag, an ihm
also keine Verkehrsstraße vorüberführte.

Meine Mutter war über dies merkwürdige Ereignis höchst verwundert,
Sie bat darum den Gutsinspektor um Aufklärung. Zögernd sagte ihr dieser,
daß solches oft geschehe. Sie möchte sich darüber nicht wundern, noch darüber
erschrecken.

4. F. besaß auf der Grillenkämpe bei Lohm in der Mark e;ne Wirtschaft
mit einer Windmühle. Nach dem Tode seiner Schwiegereltern übernahm er das
Lelmsschulzengut in Lohm und verkaufte seine Wirtschaft auf der Grillenkämpe.

Als sein Vater mit einem Knechte das letzte Heu aus der alten Wirtschaft
holte, soll er sich mit einem unsichtbaren Wesen gestritten haben.

Der alte F. sagte: „Du sollst nicht mit!0 Das unsichtbare Wesen aber
entgegnete: „Ich fahre doch mit."

Von da an ging das Gerede, F. hätte einen Kobold. F. vertauschte bald
darauf sein Gut mit einem anderen im Dorfe, erhielt aber nur geringwertige
Gebäude. Sie befanden sich neben dem Pfarrhause.

Hier fing Ausgangs der fünfziger Jahre der Spuk am Neujahrstage an.
Es wurden die Fensterscheiben eingeworfen und niemand sah, woher die Steine
geflogen kamen. Erst wenn sie sich im Fluge befanden, erblickte man sie.
Das Loch in den Scheiben war nie größer als der geworfene Stein, auch waren
sie nicht weiter zersplittert.

Oft war die Stube mit Menschen dicht angefüllt, wenn das Werfen geschah.
Doch wurde nie jemand von einem Steine getroffen, obwohl die Steine unter dm
Zuschauern niederfielen.

Der Spuk ward weit und breit bekannt. Mit Sonderzügen kamen aus weiter
Ferne und aus der ganzen Umgegend soviel Leute nach Lohm, daß sie alle


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