Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 125
(PDF, 112 MB)
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vor mir erhübe, nicht das Recht zu sagen: „das Übernatürliche ist möglich",
sondern vielmehr: „die Sichtbarkeit eines Geistes ist den angenommenen Ansichten
entgegen innerhalb der Gesetze der Natur, d. h. nicht übernatürlich!"

Bei allem, wovon ich bisher Zeuge war, und bei allen Wundern, welche
die Liebhaber des Geheimnisvöllen in unserm Zeitalter als authentische Tatsachen
bezeichnen, wird immer eine materielle, lebende Vermittlung erfordert. Auf dem
Festlande findet man noch immer Wundermänner, welche behaupten, Geister beschwören
zu können. Für den Augenblick nun angenommen, daß sie wahr
sprechen, so ist hier die lebendige materielle Form des Beschwörers gegenwärtig
und er selbst ist die wesentliche Vermittlung, durch welche infolge gesetzmäßiger
Einzelheiten gewisse fremdartige Phänomene sich unseren natürlichen Sinnen
darstellen müssen.

Die Erzählung von Geistermanifestationen in Amerika wiederum als wahr
angenommen, wie das Erschallen musikalischer oder anderer Töne, das Schreiben
auf Papier von einer unsichtbaren Hand, das Bewegen von Möbeln und andern
Gegenständen ohne menschliche Beihilfe, das wirkliche Erscheinen oder die Berührung
von Händen, zu welchen keine sichtbaren Körper vorhanden sind, mit
einem Worte alle bis jetzt als unerklärlich bezeichneten Erscheinungen haben,
wenn nian sie nur genau untersuchen wollte, ein Medium, d. h. ein lebendes
Wesen zum Grunde, welches durch naturgesetzliche, wenn auch noch nicht allgemein
bekannte Eigentümlichkeiten befähigt ist, dergleichen Zeichen hervorzubringen
. Bei allen sogenannten Wundern, vorausgesetzt daß keine Täuschung
dabei im Spiele ist, sind stets menschliche Wesen, wie wir selbst, in Tätigkeit,
von welchen oder durch welche die fühlbaren Wirkungen auf andere hervorgehen
. Ebenso ist es mit den jetzt allgemein bekannten und anerkannten Erscheinungen
des Mesmerismus oder der Elektrobiologie. Auch hier sehen wir
den Willen der behandelten Person durch eine wiikliche, lebendige Kraft berührt
. Ist es nun Wahrheit, daß eine mesmerisierte Person dem Willen oder
den Befehlen des Magnetiseurs, mit welchem sie in Rapport steht, zu folgen
gezwungen ist, sei derselbe auch durch große Räume, vielleicht durch hunderte
von Meiien von ihr getrennt, so ist such hier die Folgeleistung durch materielle
Einwirkung bestimm^ durch irgeneiln wesenhaftes Fluidum, möge es nun Elektrizität
, Od, Galvano-Magnetismus oder wie sonst genannt werden, welches die
Kraft hat, den Raum zu durchdringen und Hindernisse zu überwinden, die sich
der Übertragung von einem Punkte zum andern entgegenstellen könnten. Alles,
was ich bisher erfahren oder in dem -verrufenen Hause noch ferner erwarten
durfte, brachte die Überzeugung bei mir zuwege, daß auch hier eine Kraft oder
ein Medium, das ebenso vergänglich als ich sein mußte, die Veranlassung oder
Ursache sei, und diese Gewißheit verhinderte auf naturgesetzliche Weise jede
Furcht bei mir, von welcher andere befallen werden mußten, welche in den Begebenheiten
dieser merkwürdigen Nacht übernatürliche, mit dem gewöhnlichen
Gange der Welt unvereinbare Dinge zu erblicken wähnten.

Die Vermutung, daß alles, was sich bis jetz meinen Blicken gezeigt hatte


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