Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 152
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0156
— 152 —

sie wurden „durchscheinend" für den Übermenschen Christus. An einem „Wort"
brach sich der Strahl und warf seinen Schein in den inneren Menschen, daß
das Geheimnis der Transparenz von neuem aufglomm.

Eine himmlische Klarheit, wie jene auf dem Felde bei Bethlehem, umleuchtete
den Menschen, der den transparenten Leib vorfand, das Linsensystem
in sich entdeckte, das den einen Strahl vielfach brach und aufrichtete
zu einem neuen Menschenurbilde: Christus. Etwas Ungewöhnliches begab sich
hier, aber die Wenigsten erkannten, daß die Schleuse zu diesem neuen -Sich-Selbst-
erleben in einer unvergänglichen Welt durch ein kleines Wort, durch eine seltsame
Schwingung aufgerissen wurde. Wer will leugnen, daß jedes Wort,
jede gehörte Silbe eine Schwingung darstellt von abgegrenzter Amplitude. Aber
hier kam es darauf an, in der Batterie schier endloser molekularer Vibrationen,
die das „ich" darstellt, jene fundamentale Vibration aufzudecken, in der alle
anderen ruhen und zentriert sind. Kann diese Urgrund-Welle ein Wort sein,
ein schöpferischer Ton?

Die jünger hüteten sein Geheimnis, und siehe da, als sie es sprachen, wie
der Meister es sie gelehrt hatte, da stand er wieder vor ihnen, mit der gleichen
Transoarenz nun sie ergreifend, wie er vorher den Menschen Jesus erfüllt
hatte. „Salom fächern . . m4k hießen diese merkwürdigen Schwingungen, welche
die Transparenz weckten, d e u d u r clisc h e i n enden Gott. Ein
leises, tönendes, nachhaltendes m . . m in der gewaltigen Formel: „Saloni . . m
laehem rn . . d. i. „Friede sei mit euch!" Eine'neue Natur- und
zugleich Geisteskraft erzitterte hier, etwas Elementares,
das die Alltagsvernunft verachtet und an dem sie vorübergeht, das sie bekämpft
und das dennoch das Stärkstersehnte ist, weil der tiefe Klang in jedem, die
elementarste Schwingung: „Friede sei mit euch!41, die tiefste tragende Schwingung
unsers ganzen Wesens, keine andere sein kann als Friede, Einkalng in den
Schöpfer-Willen, aus dem wir emanieren!

Dies Geheimnis reißt sich auf wie ein wetterleuchtender Blitz in der Dunkelheit
der natürlichen Gefühlswoge. Eine urgründige Vibration trägt unser Leben,
und sie ist Ton, ist Wort, ist schwingender Begriff. An ihn sind unsere Atome
geklammert, in ihm ruht das Leben. Gerade wir, die wir heute dahin gelangt
sind, alles Sichtbare in Schwingung, Vibration aufzulösen, wir vermissen noch
jene Urgrundwelle, die sich in alles zerlegt, die Einheit des Ganzen in der
ersten Lebenswoge, welche sich unmittelbar aus dem Schöpfergeist ergießt. Aber
wir können sie nicht erfahren, weil wir nicht auf sie eingestellt sind.
Wir forschen nach dem Außen- und nicht nach dem Innen-Liegenden. Die Urgründigste
ist in UNS. WIR sind der Pulsschlag des Absoluten, der Urerguß aus
dem Gottesherzen. In UNS pulst urgründig das Erste und das Eine. Dies galt
es zu erfahren durch die erwartende Einstellung, durch den ansaugenden Ton
aus der Mitte des Herzens. Der Meister führte die Jünger auf diesen tragenden
Grundton in allem und band sie mit logischen Fesseln an denselben. So ließ
er sie auch nicht mehr los, als er selbst von dieser Bewußtseins-Ebene abgetreten,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0156